Der Sitz der Finanzbehörde am Gänsemarkt 36. Ein Gebäude aus Backsteinen, mit vielen Fenstern.
  • Der Sitz der Finanzbehörde am Gänsemarkt 36.
  • Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Irre Millionen-Summe! So teuer wird die Sanierung von Hamburgs Finanzverwaltung

Seit 1926 sitzt die oberste Finanzverwaltung Hamburgs am Gänsemarkt 36. In dem historischen Gebäude stehen Sanierungen an. Nun steht die Höhe der Kosten dafür fest.

Die umfassende Sanierung der Hamburger Finanzbehörde am Gänsemarkt soll insgesamt 95,7 Millionen Euro kosten und wird damit teurer als nach ersten Schätzungen. „Das ikonische, denkmalgeschützte Gebäude am Gänsemarkt 36 ist ohne jeden Zweifel ein architektonischer Schatz“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). „Wir werden in den kommenden Jahren dafür sorgen, dieses Gebäude auch für künftige Generationen zu erhalten.“ Die Arbeiten sollen im Frühjahr beginnen und den Angaben zufolge voraussichtlich im ersten Halbjahr 2028 abgeschlossen sein.

Großer Teil der Summe für unabdingbare Maßnahmen

„Die unabdingbaren Grundinstandsetzungsmaßnahmen machen mit circa 55,8 Millionen Euro einen signifikanten Teil der Gesamtkosten aus“, teilte die Finanzbehörde weiter mit. In der Zwischenzeit ziehen die Behörden, die am Gänsemarkt 36 beheimatet sind, in die ehemalige Haspa-Zentrale am Adolphsplatz und in die Dammtorstraße (Rechnungshof).

Die CDU-Fraktion sprach von einem Prestigeobjekt, das zum Millionendesaster für die Steuerzahler werde. Die Stadt hatte das denkmalgeschützte Gebäude im September 2023 nach Angaben der Finanzbehörde für 119 Millionen Euro zurückgekauft. Der Senat habe viel zu viel Geld für ein stark sanierungsbedürftiges Gebäude ausgegeben, monierte der haushaltspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thilo Kleibauer. Der Finanzsenator habe sich zu früh festgelegt, unbedingt am Gänsemarkt bleiben zu wollen, und keine Alternativen zu prüfen.

CDU: „Symbol für gravierende Fehlentscheidung“

Der Bund der Steuerzahler wiederum übte Kritik an der CDU. „Der Schumacher-Bau am Gänsemarkt ist ein Symbol für die gravierenden Fehlentscheidungen der Hamburger Politik in der Immobilienwirtschaft – und ein teures Lehrstück für die Steuerzahler“, sagte der Landesvorsitzende Sascha Mummenhoff.

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Bereits 1926 sei das Gebäude errichtet worden, um als Finanzdeputation der Stadt zu dienen. „Doch unter der CDU-Führung wurden 2006 zahlreiche stadteigene Immobilien verkauft, darunter auch dieses Gebäude.“ Es seien Jahre ohne grundlegende Sanierung gefolgt. (dpa/mp)

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