Schafe und Ziegen „arbeiten” im Naturschutzgebiet – doch es gibt Ärger
In Hamburg werden kaum noch Naturflächen durch Schafe und Ziegen gepflegt, meist sind heute Mähmaschinen im Einsatz. Aber im Naturschutzgebiet „Boberger Niederung“ gibt es sie noch. Jetzt sind Schafe und Ziegen zurück in der Hamburger Natur und können beobachtet werden. Es gibt dabei nur ein Ärgernis.
Ab Anfang April ziehen wieder Schafe und Ziegen in die offenen Lebensräume des Naturschutzgebiets. Die tierischen Rasenmäher sind je nach Wetterlage bis Oktober im Einsatz und sorgen dafür, dass keine Bäume und Sträucher die Flächen überwuchern und das Gras nicht zu hoch wächst. Wer dort durch die Natur streift, wird ihnen und dem Schäfer häufig begegnen, besonders, wenn sie unter lautem Geblöke die Wege überqueren.
Schafe und Ziegen erhalten die Hamburger Landschaft
Die insgesamt 185 Heidschnucken und 25 Ziegen fühlen sich in der kargen Boberger Niederung wohl und agieren als Landschaftspfleger. Während die Schafe hauptsächlich Gras fressen, knabbern die Ziegen auch an jungen Bäumen, dornigen Sträuchern und Baumrinde. So ergänzen sie sich perfekt und helfen, die wertvollen offenen Lebensräume wie Heide, Düne und Trockenrasen zu erhalten.

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- Was kann der Konsum-Koloss? XXL-Einkaufszentrum feiert nach Pannen und Skandalen Eröffnung
- Viele Polizisten rechts: Wie Präsident Falk Schnabel reagieren will
- Ein Kind stirbt – und nichts passiert: Das Drama um den überfahrenen Daniel (1)
- Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
- 20 Seiten Sport: St. Pauli vor dem Feiertag am Millerntor & HSV-Spaßvogel Sahiti im exklusiven Interview
- 20 Seiten Plan7: Hollywood-Star Will Smith im Stadtpark, was sich bald in Restaurants ändern könnte & die besten Kultur-Tipps der Woche
Schafe und Ziegen wandern durch das gesamte Naturschutzgebiet und werden von einer Schäferin und einem Schäfer begleitet. Unterstützt werden sie von Hütehunden, die die Tiere zu den Weideflächen treiben. Doch die Tour durchs Gebiet wird leider oft durch freilaufende Hunde gestört. Obwohl die Tiere eigentlich angeleint sein müssten.
Deshalb appelliert der Bezirk: Damit Hütehunde und Schafe ungestört arbeiten können, müssen mitgeführte Hunde, wie es auch sonst im Naturschutzgebiet vorgeschrieben ist, unbedingt angeleint werden.
Das könnte Sie auch interessieren: Blumenzwiebeln landen im Müll – aber Hamburg hat eine Lösung
Und auch außerhalb des Naturschutzgebiets, im Bereich der Hundeauslaufzone „Havighorster Moor“, wird um Rücksichtnahme gebeten. Nachts stehen die Tiere im Pferch und werden von Herdenschutzhunden bewacht, die tagsüber schlafen und nachts aufpassen. Der Bezirk bittet darum, den Pferch nicht zu betreten und die Herdenschutzhunde nicht zu stören.
Wer sich für die Herde und die Arbeit der Schäferin interessiert, kann sich beim Boberger Dünenhaus im Rahmen des Boberger Schafsommers an vier Terminen über die Arbeit der Schäferin und des Schäfers informieren. Und über die Bedeutung der Tiere für die Lebensräume. Mehr Infos gibt es bei der Loki Schmidt Stiftung: www.loki-schmidt-stiftung.de/veranstaltungen.
Die erste Veranstaltung „Schafauftrieb: Die Schafe sind da!“ ist am Sonntag, 27. April, um 10.30 Uhr am Boberger Dünenhaus (Boberger Furt 50). Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung ist nicht nötig.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.