Schauspielhaus in Hamburg: So gut ist das Stück „Die unendliche Geschichte“
Phantásien ist in Gefahr! Im Reich der Kindlichen Kaiserin verschwinden Dinge, Orte, Lebewesen – sie werden vom unheimlichen Nichts verschlungen. Also wird Atréju ausgesandt, um einen Menschen zu finden, der allein die Rettung verspricht.
Bei dem Jungen handelt es sich um Bastian Balthasar Bux – einen Träumer, der von Gleichaltrigen gemobbt wird. Nur in Büchern findet er eine Fluchtmöglichkeit. Der Clou an der „Unendlichen Geschichte“ ist, dass Bastian beim Lesen Teil der Handlung wird, es ist seine Geschichte.
Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten, einen Stoff zu inszenieren, der von der Einbildungskraft handelt: opulent mit allem Schnickschnack oder ganz reduziert. Im Jungen Schauspielhaus hat sich Regisseur Mathias Spaan (das Stück ist zugleich seine Abschlussarbeit an der Theaterakademie) für die zweite Variante entschieden. In großen Lettern hängt das Wort „PHANTASIE“ in der Bühnenmitte – es steht da wie eine fette, unverrückbare Regieanweisung. Denn diese „Unendliche Geschichte“ vertraut der Sprache, dem Einfallsreichtum, dem Ensemble. Fabian Dämmich, Leo Meier und Leonie Stäblein zeigen sich wandlungsfähig und sicher bei schwierigen Chorpassagen.
An manchen Stellen will die Inszenierung zu viel und könnte jüngeres Publikum (das Stück ist ab 12 Jahre ausgewiesen) etwas überfordern. Erfahrene Theaterfreunde und -freundinnen genießen eine frische, flotte Bühnensause.
Junges Schauspielhaus, 20., 21., 23., 24.3., Karten 14 Euro, Tel. 24 87 13