Hamburger Hafen: Schmuggel-Bande versteckt Koks unter Bananen
Drogen versteckt unter Bananen oder Holzkohle: Elf Angeklagte müssen sich von Dienstag an vor dem Hamburger Landgericht wegen bandenmäßigen Kokain-Schmuggels über den Hamburger Hafen verantworten.
Ihnen wird vorgeworfen, in Seefracht-Containern verstecktes Kokain aus Kolumbien für den Weiterverkauf in Europa geschmuggelt zu haben, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Die Angeklagten im Alter zwischen 32 und 55 Jahren sind nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft Teil einer international agierenden Bande (624 KLs 10/21).
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Insgesamt geht es den Angaben zufolge um rund acht Tonnen Kokain, das zwischen Anfang und Mitte 2020 in neun Lieferungen aus Südamerika in die Hansestadt gebracht wurde. Die Drogen sollten zum Großteil in die Niederlande weitergeleitet werden. Davon wurden bei drei der Lieferungen insgesamt rund 1,7 Tonnen Kokain entweder schon in Südamerika oder kurz nach Ankunft in Deutschland sichergestellt, hieß es.
Die Angeklagten sollen Teil einer international agierenden Bande sein
Ein 38-Jähriger war nach Meinung der Anklagebehörde an allen neun Kokain-Lieferungen in leitender Funktion beteiligt. In mehreren Fällen sollen drei der Angeklagten ihre beruflichen Positionen in Hafenlogistik-Betrieben dafür genutzt haben, die in Hamburg ankommenden Container mitsamt ihrer Ladung aus dem Hafen zu bringen. Zwei weitere Angeklagte, die als selbstständige Fuhrunternehmer im Hafen arbeiteten, übernahmen laut Staatsanwaltschaft den Transport der Container.
Ein Teil der geschmuggelten Betäubungsmittel ging der Staatsanwaltschaft zufolge auch nach Bremen. Bis Ende des Jahres sind 16 Verhandlungstage anberaumt. (dpa)