• Foto: Marcel Bichel

Schock im Urlaub: Hamburgerin in Airbnb-Unterkunft vergiftet – Unternehmen reagiert

Sie wollten abschalten, sich eine Auszeit gönnen, doch der Urlaub wurde zum Albtraum: Eine Hamburger Familie hatte sich über die Vermittlungsplattform „Airbnb“ ein Ferienhaus in Lignano an der italienischen Adria-Küste gemietet. Mitten in der Nacht wachte die Tochter plötzlich auf, klagte über starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel – dann brach sie zusammen. Der Grund: eine Kohlenmonoxidvergiftung. 

Während ihre Eltern in der ersten Etage des Hauses im Bett lagen, schliefen Jeanine Dahnke (35) und ihr Lebensgefährte Marcel Bichel (40) im Wohnkeller des Ferienhauses. Schon in ihrer ersten Nacht ging es ihr immer schlechter. Sie weckte ihren Freund, der sie in die Küche ins Erdgeschoss brachte. 

Jeanine Dahnke dachte, dass ihr Unwohlsein vielleicht von verdorbenem Essen kommen könnte. „Plötzlich lag sie krampfend auf dem Boden, als hätte sie einen Anfall“, erzählt Bichel gegenüber der MOPO. Ihre Eltern eilten herbei, während er sofort den Notruf wählte. Der Arzt stellte eindeutige Vergiftungserscheinungen bei der 35-Jährigen fest und ließ sie in die Notaufnahme verbringen. 

Gasvergiftung im Urlaub: Deutsche Familie muss Notarzt in Airbnb-Unterkunft rufen

Die Feuerwehr untersuchte das Haus. „Sie konnten schon an der Treppe zum Keller eine starke Konzentration an Kohlenmonoxid nachweisen“, so Marcel Bichel. Gas war aus der Heizung im Keller ausgetreten und hatte sich im Haus verteilt.  

Ferienhaus Keller Lignano

Der Wohnkeller des Ferienhauses in Lignano – schon oben an der Treppe wurde von der Feuerwehr eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration festgestellt.

Foto:

Marcel Bichel

Auch bei Bichel wurde eine hohe Konzentration an Kohlenmonoxid im Körper nachgewiesen. Dass seine Partnerin in der Nacht aufgewacht ist, sei ihr großes Glück gewesen, sagten die Einsatzkräfte. 

Schock in Italien: Hamburgerin in Airbnb-Unterkunft vergiftet 

Das Ferienhaus wurde gelüftet und die Polizei sperrte das Gebäude. „Wir werden versuchen, gegen die Besitzerin des Ferienhauses vorzugehen. Wir stehen noch extrem unter Schock”, so Bichel zur MOPO. Gut für seine Lebensgefährtin: Bleibende Schäden habe sie bislang nicht davongetragen. 

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„Wir waren zutiefst betroffen, als wir von diesem Vorfall erfuhren und haben die Unterkunft sofort nach Kenntnisnahme von der Plattform entfernt“, heißt es in einem Statement von Airbnb. Das Portal versichere den Gästen als auch den örtlichen Behörden ihre Unterstützung bei den Ermittlungen. „Die Sicherheit unserer Gäste steht an erster Stelle“, so Airbnb. 

Die Hamburger mussten in eine andere Ferienwohnung umziehen. Die Familie konnte den Urlaub erst dann abbrechen, als sie vom ADAC nach Hause gefahren wurde, da Jeanine nicht fahrtüchtig war.

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