Scholz‘ Kampfansage an die CDU: „Keiner ist wirtschaftlich kompetenter als ich!“
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz setzt für die Bundestagswahl im kommenden Herbst auf seine Erfahrung als Hamburger Regierungschef und Bundesfinanzminister. Trotz großen Selbstbewusstseins konnte er die Deutschen einer aktuellen Umfrage zufolge nicht von sich überzeugen. Das Vertrauen in den Hanseaten schwindet.
Angesprochen auf die schwachen Kompetenzwerte der SPD in ökonomischen Fragen, sagte Scholz dem Berliner „Tagesspiegel“: „Naja, der wirtschaftskompetenteste Kanzler, den man kriegen kann, der heißt aber Olaf Scholz.“
„Der wirtschaftskompetenteste Kanzler, den man kriegen kann, heißt Olaf Scholz“
Vielen Bürgern werde erst im Laufe des nächsten Jahres klar werden, dass zum ersten Mal seit 1949 nicht der amtierende Kanzler oder die amtierende Kanzlerin antrete. „Die SPD hat dann den erfahrensten Politiker zu bieten, der sich um dieses Amt bewirbt.“ Die Union werde nach der Wahl im September die Möglichkeit bekommen, sich in der Opposition zu erneuern.
Scholz‘ Kampfansage an CDU: Keiner ist wirtschaftlich kompetenter als ich
Worte der totalen Überzeugung. Aktuelle „RTL/ntv-Trendbarometer“ (Forsa) Umfragewerte zeichnen jedoch ein anderes Bild. So hat Olaf Scholz 48 Vertrauenspunkte bekommen, drei Punkte weniger als noch bei der letzten Umfrage im August. Das Vertrauen in sein Corona-Krisenmanagement sinkt. Er steht damit auf Platz 4.
Angela Merkel (CDU) bleibt auf Platz 1, Zweiter im Ranking ist Markus Söder (CSU) mit 56 Punkten (drei weniger als im August). Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erreicht 51 Punkte – er hat seit August einen Punkt dazugewonnen.
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Insgesamt scheinen die Deutschen aber zufrieden zu sein. Ihre Einschätzung zur Situation der Bundesrepublik können die Befragten mit Werten von 0 – „ist überhaupt nicht in guten Händen“ – bis 100 – „ist voll und ganz in guten Händen“ – abgeben. Sie gaben 71 von 100 Punkten – und sehen in Deutschland damit „in guten Händen“.
Sinkende Gunst: Schlechte Umfragewerte für Olaf Scholz
Auch in der Kanzlerfrage sinkt Olaf Scholz in der Gunst der Deutschen. Momentan würden den SPD-Kanzlerkandidaten nur 14 Prozent der Deutschen wählen. Seit Mitte November hat der Finanzminister und Vizekanzler drei Prozentpunkte verloren. An der Spitze ist Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, 35 Prozent würden ihn zum Kanzler wählen.
Unter SPD-Anhängern würde nur etwas mehr als jeder Zweite (56 Prozent) Scholz gern als Kanzler sehen – voller Rückhalt sieht anders aus. Zum Vergleich: Bei Robert Habeck sind es unter den Grünen-Anhängern 63 Prozent.
CDU/CSU immer noch beliebteste Partei der Deutschen
In der CDU dürfte die Stimmung unterdessen besser sein: Nach der aktuellen Umfrage bleibt die CDU/CSU mit einem Vorsprung von 16 Prozentpunkten vor den Grünen und 21 Prozentpunkten vor der SPD weiterhin stärkste politische Kraft in Deutschland. (dpa/mp/cnz)