„Sind sprachlos“: Spendenflut für den Hamburger Michel
Vielen Menschen liegt der Hamburger Michel am Herzen. Davon profitiert das Hamburger Wahrzeichen auch finanziell. Privatleute haben der Michel-Stiftung schon viel Geld für Sanierungen gespendet.
Für die Sanierung des Turm- und Dachgesimses des Hamburger Michels spendeten Bürger in den vergangenen Monaten 551.000 Euro. Damit sei das Spendenziel innerhalb von sehr kurzer Zeit erreicht worden, sagte Michael Kutz, Geschäftsführer der Stiftung St. Michaelis. „Das ist ungelogen, dass wir sprachlos sind. Das ist echt rekordverdächtig.“ Die Stiftung Denkmalpflege Hamburg hat zudem alle Spenden von Privatpersonen bis zu einem Gesamtbetrag von 50.000 Euro verdoppelt.
Hamburg: Hohes Spendenaufkommen für Michel-Sanierung
Der Michel, Hamburgs berühmteste Kirche, sei tief verortet in den Gefühlen vieler Menschen, sagte Kutz. Dass es der Stiftung gelungen sei, innerhalb von so kurzer Zeit so viele Spenden einzusammeln, hat seiner Meinung nach auch etwas damit zu tun, dass der Michel für Stabilität und Verlässlichkeit stehe. „Der Michel ist das Schutzsymbol für Hamburg. Anders kann ich mir das nicht erklären.“ Mit diesen rund 600.000 Euro wird die Hauptkirche St. Michaelis nun wieder fit gemacht, damit sie noch viele weitere Jahre dem norddeutschen Wetter standhalten kann.
Die Sanierungen sind nötig, weil sich Risse am Dach- und Turmgesims gebildet haben, durch die Wasser eindringen und das Gebäude so schädigen kann. In einer ersten Aktion waren die dringendsten Arbeiten bereits im November erledigt worden. Dafür wurde das Dach- und Turmgesims am Haupteingang über dem Kopf des Erzengels Michael sowie über den beiden großen Portalen im Norden und Süden an 70 Stellen mit bis zu 120 Zentimeter langen Metallstangen verstärkt und die größten Risse gekittet. Im Sommer sollen nun alle noch nicht verschlossenen Risse abgedichtet werden, sagte Kutz weiter.
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Unabhängig davon werden die Risse, die in den vergangenen Jahren im Hamburger Michel entstanden sind, weiterhin gut beobachtet. „Die Risse entstehen auch, weil sich das Mauerwerk in alten Kirchen immer bewegt und wir sehen schon, dass es da ein Fortschreiten gibt“, sagte Kutz dazu. Fachleute sollen die weiteren Entwicklungen und mögliche Auswirkungen nun genau unter die Lupe nehmen.