Schon wieder eine Blockade: 65 Schüler protestieren vor Großkonzern in Hamburg
St. Georg –
Bereits vor zwei Wochen demonstrierten Hunderte Menschen vor der Siemens-Niederlassung in Hamburg. Dabei ging es um die Lieferung einer Zugsignalanlage für ein umstrittenes Kohlebergwerk in Australien, an dem das Konzern trotz Protests festhielt. Auch am Freitagmorgen haben sich wieder Menschen vor dem Firmeneingang versammelt, um ihren Unmut darüber zu äußern.
Um kurz vor 7 Uhr trafen sich die meisten der später laut Polizei 65 anwesenden Schüler am Bahnhof Berliner Tor. Um kurz nach 7 Uhr versammelten sie sich dann auf dem Platz vor dem Firmengebäude. Sie hielten Banner hoch, legten sie später auf den Boden, genau wie sich selber. In Schneidersitz hockten sie zusammen, protestierten „friedlich“ gegen den andauernden Klimawandel, berichtet die Polizei.
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Protest vor Siemens-Standort in Hamburg: Darum geht es
Siemens hält trotz deutschlandweiter Proteste weiter an der Auslieferung ihrer Signaltechnik fest, mit der der indische Konzern Adani in Australien eine Kohlemine erschließen will. Sie beteuern aber, dass man auf derselben Seite wie die Aktivisten stünde. So wolle man den Klimawandel gemeinsam bekämpfen, heißt es in der „Süddeutschen Zeitung“.
Der Auftrag für die Signaltechnik sei laut Siemens-Chef Joe Kaeser „durchgerutscht“, mit einem Volumen von 18 Millionen Euro sei er für Konzernverhältnisse ohnehin vergleichsweise „klein“. Kaeser: „Wir werden unsere vertraglichen Verpflichtungen erfüllen.“ Wenn nicht, drohten hohe Schadenersatzansprüche. „Es gibt keinen juristisch und wirtschaftlich verantwortbaren Weg, den Vertrag aufzulösen.“