Schrott-EKZ in Hamburg: Jetzt zieht auch die letzte Bank weg
Über das berühmt-berüchtigte und oft umstrittene EKZ im Hamburger Viertel Steilshoop wurde schon oft berichtet. Die verwahrlosten Zustände lassen nun auch die Haspa ihre Koffer packen. Die letzte Bankfiliale der Hamburger Sparkasse in Steilshoop schließt – zurück bleiben Pfützen, Müll und Ungeziefer.
Der CDU-Bezirksabgeordnete Sandro Kappe befürchtet, dass der Stadtteil Steilshoop ohne eine Sanierung des EKZ oder durch den Kauf der Stadt auf der Kippe steht, wie er auf seiner Website schreibt. Die baulichen Mängel sowie die Vermüllungen und etliche Wasserschäden lassen die Haspa ihre Filiale schließen. „Wir wollen weder unseren Kunden noch unseren Beschäftigten weiterhin die unhaltbaren räumlichen Zustände zumuten“, sagt Stefanie von Carlsburg, Pressesprecherin der Haspa, am Mittwoch im Gespräch mit der Mopo.
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Die widerspricht der Aussage des Bezirksamts Wandsbek aus dem Frühjahr 2018. „Die Wohnhäuser machen in den Treppenhäusern einen ordentlichen und relativ sauberen Eindruck, aus Sicht des Wohnraumschutzes ist nichts zu veranlassen“. Damals hatte der Regionalausschuss Bramfeld/Steilshoop/Farmsen/Berne aufgefordert, die Mängel des EKZ zu prüfen. Die Besichtigung beschränkte sich auf einen Blick von außen ins Treppenhaus, wie das Bezirksamt dem CDU-Bezirksabgeordneten bestätigt haben soll.
Der Haspa reicht’s!
„Durch bauliche Mängel war die Nutzung der von uns gemieteten Räumlichkeiten zeitweise eingeschränkt, die Filiale musste sogar sechs Wochen lang geschlossen werden. Die Haspa gehört hier zu den letzten verbliebenen Gewerbemietern“, so Stefanie von Carlsburg.
Die Mitarbeiter sollen in die umliegenden Filialen verteilt werden. Die nächsten befinden sich erst wieder am Bramfelder Dorfplatz 12 (1,6 km entfernt), in der Fuhlsbütteler Straße 350 (1,9 km) und in der Fuhlsbütteler Straße 145 (2,7 km).
Gegen Vorwürfe, dass die Haspa den schlechte Zustand des Standortes nutze, um unter Vorwand die Schließung der Filiale zu vollziehen, reagiert die Haspa wie folgt: „Bereits heute nutzen mehr als 450.000 unserer Kunden das Online-Banking – und es werden in jeder Altersgruppe täglich mehr. Diesen Trends können wir uns auf Dauer nicht entziehen.“ (mdo)