Schul-Start in Hamburg: Schüler schwitzen mit Maske – und Eltern haben drängende Fragen
Große Aufregung am ersten Schultag in Hamburg. Alles war anders, als am Donnerstag wieder der reguläre Unterricht startete. Aber eben unter Corona-Auflagen. Kein Kind konnte einfach so in die Schule spazieren, Mundschutz war Pflicht. Trotz der Hitze mussten Kinder in den Pausen teilweise im Schulgebäude bleiben – weil der Platz auf den Schulhöfen nicht ausreicht.
Schon gleich morgens zeigte sich, dass alles etwas anders ist als sonst. Die Kinder mussten alle an bestimmten Spots abgeliefert werden, um dann in ihrer Gruppe durch ganz bestimmte Eingänge in die Schulgebäude und in ihren Klassenraum zu kommen. So soll sichergestellt werden, dass nur die Jungen und Mädchen aus einem Jahrgang engen Kontakt zueinander haben.
Als ganz schön anstrengend empfanden viele Kinder offenbar das Tragen des Mundschutzes auf dem Pausenhof. Kein Wunder bei 30 Grad Celsius. „Da ist es ja zudem auch gar nicht so einfach, sein Pausenbrot zu essen“, sagt Schulleiter Björn Lengwenus von der Schule Alter Teichweg.
Die Lehrer mussten zudem darauf achten, dass wirklich alle Schüler nur ihren abgegrenzten Teil des Pausenhofs betreten und nicht in die Bereiche der anderen Schulstufen geraten.
Lengwenus ist mit dem ersten Tag zufrieden: „Es waren so ziemlich alle Schüler da und auch fast alle Lehrer. Und wir haben uns auf die Schule gefreut.“
Bei dieser Hitze nicht so einfach: Weil die Außenbereiche an vielen Schulen nicht ausreichen, um Abstand zu halten, dürfen die Klassen nur in einer der großen Pausen nach draußen. Während der anderen mussten sie im Gebäude bleiben. Teilweise sind auch die Schulkantinen noch geschlossen.
Wo wird der Mundschutz getragen? Damit sind die Schulen unterschiedlich umgegangen. An einigen Schulen wirklich nur im Schulgebäude außerhalb der Klassenräume. Aber einige Schulen, wie beispielsweise die Reformschule Winterhude, haben empfohlen, auch im Unterricht den Mundschutz zu tragen. An einigen Schulen wird auch für Grundschüler das Tragen einer Maske empfohlen.
Schulbehörden-Sprecher Peter Albrecht bilanziert einen ruhigen ersten Schultag für die rund 209 000 Schüler und 25 000 Schulbeschäftigten. „Alle haben dabei die aktuellen Hygiene-, Abstands- und Masken-Vorgaben eingeübt, sicher eine nicht immer einfache Herausforderung und je nach den räumlichen Gegebenheiten vor Ort auch sehr unterschiedlich“, so Albrecht.
Video: Schulstart mit Maskenpflicht
In der Schulbehörde seien noch viele Nachfragen zum Warum und Wie der neuen Regeln eingegangen, vor allem von Eltern.
Die CDU hat zum Schulstart eine Hotline für Probleme eingerichtet. Bei dieser sind bis zum Nachmittag zahlreiche Anrufe und einige E-Mails eingegangen. „Es ging vor allem um Fragen zum Mundschutz“, so CDU-Sprecher Sören Niehaus. Die Nachfragen kamen von Eltern, die sich einen Mundschutz für Grundschüler wünschen oder eine Maskenpflicht im Unterricht.
Sorgen machen sich Eltern auch um die fehlende Essens-Versorgung an einigen Schulen und um die zu geringe Zahl an Toiletten, die die Abstandsregeln sehr erschwert. Auch fragten Schulen offenbar sehr spät noch zusätzliche Informationen ab, die dann von den Eltern am ersten Schultag geliefert werden sollten. Etwa eine Bescheinigung, dass das Kind nicht in einem Risiko-Gebiet im Urlaub war.