• Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) ist enttäuscht von der neuen Inzidenzgrenze für Schulen im Gesetzentwurf.
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Schulsenator Rabe enttäuscht: „Das passiert, wenn der Bundestag Schulpolitik macht“

Ab einer Inzidenz von 165 machen die Schulen dicht – zumindest wenn es nach dem neuesten Gesetzentwurf von Union und SPD geht. Zunächst war von einer Obergrenze von 200 die Rede. Hamburgs Schulsenator findet das im Vergleich nicht richtig. 

„Ich bin sehr enttäuscht: Schulschließungen werden noch weiter verschärft, aber die Ausgangssperren für Erwachsene gemildert“, sagte Ties Rabe (SPD) der MOPO.

„Kinder werden aus der Schule ausgesperrt, damit Erwachsenen abends länger unterwegs sein können. Das passiert, wenn der Bundestag Schulpolitik macht.“

Corona-Notbremse: Inzidenz-Grenze von 165 für Schulen

Im neuen Entwurf für das Gesetz zur Bundes-Notbremse sollen Schulen schon ab einer Inzidenz von 165 schließen. Ausgangsbeschränkungen sind zwischen 22 Uhr und 5 Uhr vorgesehen – eine Stunde später als zunächst geplant.

Für Hamburg könnte das Gesetz nun doch ein paar Änderungen bedeuten. Am Montag hatte die Hansestadt eine Inzidenz von 136,6. Die Ausgangsbeschränkungen gelten schon ab 21 Uhr.

Politiker für Unterricht im Freien

Im Vorfeld hatten sich mehrere Bundespolitiker für Unterricht unter freiem Himmel ausgesprochen. „Unterricht im Freien oder die weitere Reduzierung der Lerngruppengrößen sind zu durchdenken, bevor Schulen geschlossen werden“, sagte der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marcus Weinberg, der „Bild“-Zeitung.

Auch die FDP-Politikerin Katja Suding, Bärbel Bas von der SPD sowie der Grünen-Abgeordnete Janosch Dahmen warben dafür.

Marcus Weinberg, familienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

Marcus Weinberg, familienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

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Kritik vom Lehrerverband

Scharfe Kritik an diesen Vorschlägen hatte es von Seiten des Deutschen Lehrerverbands gegeben. Wer tatsächlich meine man könne Schulen auch bei hohen Inzidenzen weiter offen halten, indem man den Unterricht ins Freie verlagert, habe vom Schulbetrieb „wenig Ahnung, um nicht zu sagen keinen blassen Dunst“, sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger.

Neuer Entwurf: Schulen dicht ab Inzidenz von 165

„Die Idee war es, Kitas und Schulen durch weitere Verschärfungen wie täglichen Tests oder Änderungen der Unterrichtsformen so lange wie möglich offen zu halten, bevor eine starre Inzidenz greift“, sagt Marcus Weinberg der MOPO, nach der Änderung des Entwurfs am Montag.

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Die Pandemie sei für Kinder und Jugendliche auch psychisch eine starke Belastung. „Daher haben wir uns auf eine Inzidenz von 165 geeinigt“, so Weinberg.

Weinberg: „Unterricht nach draußen verlagern“

„Ich bin ja selbst Lehrer und habe früher einige Jahre unterrichtet“, sagt Weinberg weiter. Er findet, dass Lehrkräfte grundsätzlich schon jetzt versuchen sollten „bei wetterbedingten Möglichkeiten Unterrichtsstunden nach draußen zu verlagern.“

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Dies vermindere das Ansteckungsrisiko und setze neue Impulse. „Ich habe immer gerne in Parks oder im Grünen unterrichtet, und für die Schüler war es eine angenehme Abwechslung.“ Über den Gesetzentwurf will der Bundestag am Donnerstag debattieren und entscheiden.

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