Schwarz, weiß, queer: Hamburger Serie startet in neue Staffel
Seit 2007 zieht sie ihre Fans vor den Bildschirm: Die Hamburger Serie „Notruf Hafenkante“ startet am Donnerstag in die 17. Staffel. Alles im Zeichen der gesellschaftlichen Vielfalt und Identität.
Mit ihrer Hamburger Atmosphäre und norddeutschen Humor bei der Verbrecherjagd ist die ZDF-Vorabendserie den Zuschauern längst ans Herz gewachsen. Am Donnerstag (15. September, 19.25 Uhr) gibt es die erste von 26 neuen Folgen der 17. Staffel. Stars wie Sanna Englund als Ermittlerin Melanie Hansen, Fabian Harloff als Notarzt Dr. Philipp Haase und Rhea Harder-Vennewald als Polizeikommissarin Franziska „Franzi“ Jung sind seit Beginn mit von der Partie. Doch man sieht auch wieder neue Gesichter.
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Und die bilden gesellschaftliche Entwicklungen ab: Es gibt viele Schauspielerinnen und Schauspieler mit Migrationshintergrund sowie mit queerer Identität – damit kommt Diversität in die verschiedenen Rollen.
Von „alte weiße Männer“ bis „starke Power-Frauen“
So lautet ein neuer Name ganz norddeutsch Petersen – Daisy Petersen. Mit schneidigem Elan wirft sich die junge Kommissarin mit jamaikanischen Wurzeln (Aysha Joy Samuel, „Almost Fly“) in ihren Job. Daisy hat den Posten im PK 21 erstmal auf Probe. Und verhält sich bei der Befragung einer Zeugin gleich so wenig deeskalierend, dass der erfahrene Polizeioberrat Wolf Haller (Hannes Hellmann, „Werk ohne Autor“) zweifelt, ob sie überhaupt ins Team passt. Wofür der sich dann von den Kollegen als „alter weißer Mann“ schmähen lassen muss.
Schon seit Anfang des Jahres ist der 1985 im Irak geborene Atheer Adel (US-Serie „Homeland“) als Dr. Lazar Sharif im Elbkrankenhaus dabei. In späteren Folgen stößt der der prominente Influencer und stete Streiter für Toleranz, Riccardo Simonetti (29, „Mama, ich bin schwul“), als Notarzt für zwei Folgen dazu.
Influencer in Gastrollen
Bei alledem wird das Serienwerk der Studio Hamburg-Tochter Letterbox Filmproduktion für Das Zweite auch ein wenig zur moralischen Lehranstalt für ein auf Unterhaltung erpichtes Fernsehpublikum. Wogegen kaum etwas zu sagen ist – wenn die Botschaft nur nicht so überdeutlich über den Bildschirm käme.
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Das Opfer der ersten neuen Folge, die Dietmar Klein („Ein Drilling kommt selten allein“) nach dem Buch von Vladislav Tinchev mit lockerer Hand inszeniert hat, dreht sich um die sympathische junge Reiterin Daria Karimi (Helen Woigk). Sie gilt als Beste ihres Fachs auf der Galopprennbahn. Sie gibt alles, um das nächste Rennen, bei dem hohes Preisgeld winkt, zu gewinnen. Doch dann wird Daria blutig mit einem Steigbügel geschlagen aufgefunden. Die Jockette kommt ins Elbkrankenhaus – und die Arbeit des PK 21 beginnt wieder. Wobei Daisy Petersen am Ende doch prima abschneidet. (dpa)