Schwere Vorwürfe: Altenpflegerinnen wollten schlafen – und sperrten Patientin ein
Die Vorwürfe sind ungeheuerlich: Damit sie sich nachts hinlegen können, sollen zwei Pflegekräfte eines Altenheimes eine Seniorin in ihrem Zimmer eingeschlossen und anderen Patienten die Handklingeln entfernt haben. Ab Montag müssen sich die beiden 30-jährigen Frauen vor dem Amtsgericht Harburg wegen versuchter Misshandlung von Schutzbefohlenen sowie Freiheitsberaubung verantworten.
Die beiden Frauen waren in einem Pflegeheim in Rothenburgsort tätig. Nachts sollen sie sich in einem Patientenzimmer schlafen gelegt haben, anstatt sich um ihre rund 30 Patienten zu kümmern, so die Anklage.
In der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 2017 sollen sie schließlich nicht nur eine Patientin auf ihrem Zimmer eingeschlossen und drei Patienten die Handklingeln entfernt haben, damit sie nicht gerufen werden konnten, sie sollen den etwa 30 Senioren auch mehrere Inkontinenz-Pants übereinander angelegt haben – wodurch die Gefahr eines Hitzestaus sowie Wundlegung bestand.
Prozess Hamburg: Pflegerinnen sperrten Patientin ein
Außerdem sollen sie Sondennahrung vorbereitet haben, die eigentlich erst am Morgen frisch verabreicht werden sollte. Zusätzlich sollen sie Dokumente auf den Morgen des 14. Juli vordatiert haben.
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Eine Zeugin hatte die beiden Frauen nachts um 2 Uhr schlafend angetroffen, so war alles ins Rollen geraten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass dies nicht zum ersten Mal geschehen ist. Beide Frauen sind bislang nicht vorbestraft.