Ein ICE am Bahnhof Elbbrücken fährt in Richtung Hamburg Innenstadt.
  • Ein ICE am Bahnhof Elbbrücken fährt in Richtung Hamburg Innenstadt.
  • Foto: imago/Jochen Tack

Schwieriger Sommer für Hamburgs Bahnreisende – wo überall gebaut wird

Bahnreisende von und nach Hamburg brauchen in diesem Sommer besonders starke Nerven. Bauarbeiten behindern den Verkehr über die Elbe und an die Ostseeküste. Viele Züge verspäten sich oder fallen aus.

Los geht es in rund zwei Wochen. Wegen kurzfristiger Brückenbauarbeiten kommt es ab dem 15. Juli zwischen dem Hauptbahnhof und Harburg zu Verzögerungen und Zugausfällen. Bis zum 12. August werden tagsüber von 5 bis 21 Uhr bevorzugt Personenzüge über die Norderelbbrücke fahren können, nachts Güterzüge, wie die DB-Infrastrukturgesellschaft (DB Infrago) mitteilte. 

Verbindung Hamburg-Niedersachsen ab 15. Juli eingeschränkt

Nach Angaben der Deutschen Bahn entfallen darum mehrere ICE-Züge zwischen Köln und Hamburg-Altona sowie zwischen Frankfurt und Hamburg-Altona. Die Fahrten auf den Linien RB31 und RE3 Lüneburg-Hamburg und RB41/RE4 Bremen-Hamburg enden in Harburg. Ab dem 22. Juli werden nachts die meisten Fern- und Nahverkehrszüge zwischen Harburg und Hauptbahnhof nicht verkehren. Autoreise- und Nachtzüge sollen aber durchfahren können. Auch die Hamburger S-Bahn ist von den Bauarbeiten nicht betroffen.

Reparatur an Norderelbbrücken verzögert sich

„Die Norderelbbrücken sind das Tor zu Hamburg für nahezu alle Züge aus dem Süden“, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Bahn. „Alle Züge auf der europäischen Bahnmagistrale Malmö-Maschen-Mailand von und nach Süden müssen die Brücken passieren.“ Täglich werden sie von bis zu 660 Zügen befahren. Die Reparaturarbeiten an der Elbquerung sollten eigentlich schon im vergangenen April beendet werden. Laut DB Infrago soll sich die Bauzeit um ein weiteres Jahr bis Juni 2025 verlängern. 

Weniger Züge Hamburg-Berlin und längere Fahrzeit

Ab 16. August bis zum 14. Dezember wird die Norderelbbrücke für den Fernverkehr noch wichtiger. Dann beginnen Bauarbeiten auf der Strecke Hamburg-Berlin. Die Fern- und Güterzüge werden über Lüneburg, Uelzen, Salzwedel und Stendal (Sachsen-Anhalt) umgeleitet und müssen also auch die Elbbrücken in Hamburg passieren. Die Fahrzeit verlängert sich um eine Dreiviertelstunde, zudem soll es nur noch einen statt zwei Züge pro Stunde zwischen Hamburg und Berlin geben. 

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Ersatzbusse zwischen Hamburg und Schwerin

Auch der Regionalverkehr zwischen Hamburg und Schwerin ist gestört. Der Streckenabschnitt Hamburg-Büchen wird ab Mitte August für gut zwei Wochen gesperrt. Zwischen Hamburg und Schwerin sowie Wittenberge (Brandenburg) sollen Ersatzbusse fahren. Schwerin ist mit dem Zug nur noch über Lübeck und die nicht elektrifizierte, eingleisige Strecke zwischen Lübeck und Bad Kleinen erreichbar. 

Keine IC-Züge zwischen Magdeburg und Rostock

Noch ein anderer Weg an die Ostseeküste ist versperrt. Gebaut wird von August bis Dezember auf der IC-Strecke Rostock-Wittenberge-Magdeburg. Die Bahnhöfe Warnemünde, Rostock, Bützow, Bad Kleinen, Schwerin, Ludwigslust, Wittenberge und Stendal werden in dieser Zeit laut Bahn nicht bedient.

Strecke nach Kiel und Flensburg zum Ferienbeginn gesperrt

Vom Abend des 18. Juli, kurz nach dem Ferienbeginn in Hamburg und weiteren Bundesländern, bis zum Morgen des 22. Juli fahren keine Züge zwischen Hamburg und Kiel beziehungsweise Flensburg. Die Bahn kündigte wegen Bauarbeiten eine Sperrung des Streckenabschnitts Elmshorn-Neumünster an. Die Züge auf der Umleitungsstrecke über Lübeck und Kiel werden voraussichtlich sehr voll sein, weil in der Zeit auch die Travemünder Woche stattfinde, wie eine Bahnsprecherin erklärte. 

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Fehmarn ohne Bahnverbindung

Auch die Ostseeinsel Fehmarn ist schon seit fast zwei Jahren nicht mehr mit der Bahn erreichbar. Die Gleise auf der Insel wurden demontiert. Eine neue zweigleisige Bahntrasse soll voraussichtlich bis 2029 fertiggestellt sein. Wer die Ersatzbusse ab Lübeck nutzt, kann vor der Fehmarnsundbrücke lange im Stau stehen. Der sogenannte Kleiderbügel wird seit Jahren saniert. Einen Lichtblick deutete die Bahnsprecherin für Sylt-Urlauber an. Auf der Strecke zwischen Hamburg-Altona und Westerland soll in diesem Sommer nicht gebaut werden. (dpa/mp)

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