Segler, Schlepper, Stückgutfrachter: Ehrenamtliche für Traditionsschiffe gesucht
Viele Ehrenamtliche im Norden haben die Wintersaison für die Pflege und Instandhaltung der historischen Schiffe genutzt. Zum Saisonstart Ende März freuen sich die Vereine über neue Mitglieder, denn der Bedarf an Helfern ist riesig.
Zum Start in die neue Saison freuen sich die Betreiber von Traditionsschiffen im Norden über neue Ehrenamtliche. „Unsere Schiffsbesatzungen sind für die kommende Fahrsaison gut aufgestellt, doch das schmälert nicht den Bedarf, neue Vereinsmitglieder zu gewinnen“, sagte Claus Liesner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Hamburg Maritim (SHM). Die Stiftung bekomme sehr stark zu spüren, dass es nur noch wenige deutsche Seeleute gibt. „Die Zeiten, als Seefahrer nach ihrer aktiven Zeit auf See bei uns auf den Schiffen angeheuert haben, sind längst vorbei. Es gibt sie schlichtweg nicht mehr“, sagte Liesner.
Hamburg: Ehrenamtliche für Traditionsschiffe gesucht
Die Stiftung und Vereine seien grundsätzlich offen für jede Unterstützung. „Der Bedarf ehrenamtlicher Unterstützung ist für uns als gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel, das maritime Erbe für die nachfolgenden Generationen erlebbar zu erhalten, ein ständiges Thema“, sagte Liesner. „Auch Menschen ohne Vorkenntnisse möchten wir an die traditionelle Seemannschaft heranführen und für den Erhalt des maritimen Erbes begeistern.“ Dies gelinge am besten durch persönliche Kontakte zur Crew und gemeinsame Ausfahrten – da sei der Funke für das Schiff und die Mannschaft meist schon übergesprungen.
Die Stiftung Hamburg Maritim wurde 2001 gegründet. Sie kümmert sich, wie zahlreiche andere Stiftungen und Vereine, um das Erhalten, Restaurieren und Betreiben von historisch wertvollen Schiffen, Kaischuppen, Hafenkränen und Hafenanlagen. Zur Stiftungsflotte gehören 13 historische Schiffe, darunter Segler, ein Schlepper, ein Stückgutfrachter und ein Dampfschiff. Auch erhaltenswerte Fahrzeuge der historischen Hafenbahn gehören dazu. Der Sandtorhafen in der HafenCity und der Anleger Bremer Kai im Hansahafen dienen zahlreichen Traditionsschiffen als Heimathafen.
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„Die vielen Ehrenamtlichen sind das wertvollste Kapital der Stiftung“, sagte Liesner. In Betriebsvereinen organisiert, übernehmen die Mitglieder die Instandhaltung und den Betrieb der historischen Schiffsflotte. Ob im Maschinenraum, an Deck oder auf der Brücke – die Ausbildung der Ehrenamtlichen erfolge gemäß den persönlichen Interessen und Fähigkeiten. Zur Belohnung gibt es Ausfahrten mit den historischen Schiffen beim Hafengeburtstag oder den Cruise Days. (dpa/mp)