Ein Rollstuhl steht unter einer Treppe.
  • Viele Senior:innen sind auf barrierefreie Wohnungen angewiesen. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Arno Burgi

Seniorengerechte Wohnungen kosten in Hamburg deutlich mehr

Wer barrierefrei wohnt, zahlt drauf. Das trifft neben Menschen mit Behinderungen vor allem Rentner:innen, die auf seniorengerechte Wohnungen angewiesen sind. Erklärt werden die hohen Mieten mit Sanierungsarbeiten.

Viele Senior:innen leben in Wohnungen, die entweder zu groß oder nicht mehr altersgerecht sind. Aber wer statt in zugigem Altbau in einer gut isolierten, seniorengerechten Wohnung leben möchte, zahlt drauf – in Hamburg bis zu 120€ mehr Miete im Monat. Das hat eine Auswertung von „Immowelt“ ergeben, bei der die Angebotsmieten von Wohnungen zwischen 40 und 120 Quadratmetern in 14 deutschen Städten verglichen wurden.

Teure Mieten: Barrierefreiheit kostet in Hamburg 120 Euro mehr

Das Ergebnis: Zusätzlich zu den ohnehin steigenden Mieten sind Wohnungen, die mit den Begriffen „barrierefrei“ oder „seniorengerecht“ beworben werden, in allen 14 Städten teurer. In sieben Städten ist die Differenz größer als 100 Euro, darunter auch Hamburg.

Eine normale Wohnung kostet in der Hansestadt im Schnitt 770 Euro, eine seniorengerechte Wohnung dagegen 890 Euro. In Düsseldorf und Frankfurt ist barrierefreies Wohnen am teuersten, hier müssen Mieter:innen 250 Euro Aufschlag zahlen. Am günstigsten ist es im Osten: In Dresden kostet Barrierefreiheit 10 Euro mehr, in Leipzig 40 Euro.

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Die höheren Mieten werden vor allem mit Aufschlägen für Aufzüge, schwellenlose Türen und ebenerdige Duschen begründet. Eine Nachrüstung von Bestandswohnungen, in denen Senior:innen häufig schon seit langer Zeit zu noch geringen Mieten leben, lohnt sich aufgrund der hohen Kosten in den meisten Fällen nicht.

Doch der Mietenspiegel hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Wohnungen mit der richtigen Ausstattung sind zusätzlich aufgrund ihres jüngeren Baujahres teurer. Diese finanzielle Mehrbelastung verstärkt nach Einschätzungen von „Immowelt“ den sogenannten Lock-in-Effekt, der Senior:innen den Umzug in eine altersgerechte Wohnung erschwert. (ps)

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