Sex und Scheidung: Danach suchen die Hamburger während des Lockdowns besonders oft
Wochenlang in den eigenen vier Wänden – auch Hamburger müssen aufgrund der neuen Corona-Maßnahmen nun wieder viel Zeit in der Wohnung verbringen. Schon im Frühjahr machten sich die Auswirkungen des Lockdowns auf das Liebesleben der Deutschen bemerkbar. Eine Online-Plattform wertete nun aus, wer sich frisch ins Dating-Leben stürzte und wer die Nase voll vom Partner hatte.
Die Plattform SEMrush wertete dafür die deutschlandweiten Google-Suchanfragen von März bis Juli 2020 aus und verglich die Daten mit dem Zeitraum von März bis Juli 2019. Etwas wurde dabei mehr als deutlich: Die Nachfrage nach Dating-Apps ist seit dem Frühjahr stark gestiegen. Im Monatsdurchschnitt wurde das entsprechende Suchwort 45.900 Mal eingegeben – um 62 Prozent häufiger als noch zuvor.
Sex und Scheidung: Deutsche suchen vermehrt nach Dating Apps
Auch „kostenlose Dating App“ und „beste Dating App“ wurden um 63 Prozent bzw. 45 Prozent öfter gesucht als noch vor der Pandemie. Das deutlich zurückgezogenere und damit auch einsamere Leben der Deutschen führte scheinbar zu dem vermehrten Wunsch nach Zweisamkeit. Die Dating-Plattform Tinder legte deutlich an Nutzern zu: Mit 56 Prozent Zuwachs bei den monatlichen Suchanfragen übertraf der Dienst auch Anbieter wie Parship (13 Prozent Zuwachs) oder Lovoo (minus 4 Prozent).
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Bei bereits Vergebenen führte der Lockdown scheinbar jedoch nicht zu noch mehr Liebesglück; Suchanfragen rund um das Thema Hochzeit gingen um rund 20 Prozent zurück, während die Anfragen zum Thema Scheidung um fünf Prozent stiegen. Viele Hochzeitsfeiern konnten allerdings aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht stattfinden, weshalb insbesondere Hochzeitssprüche oder Gastgeschenke um 40 bzw. 37 Prozent weniger gesucht wurden.
Bundes-Vergleich: Hamburger wollen mehr „Casual Sex“
Rund um das Thema Scheidung wurde online hingegen vermehrt recherchiert: Die Stichwörter „Scheidungsanwalt“ (plus 27 Prozent), „Anwalt Familienrecht“ (plus 18 Prozent) und „Scheidung Kosten“ (plus 12 Prozent) beschäftigten die Deutschen.
Im Bundesvergleich scheint es vor allem in Thüringen zu kriseln – hier wurde am häufigsten nach dem Begriff „Scheidung“ gesucht. Gleichzeitig stieg im dem Bundesland die Nachfrage nach der Dating-App „C-Date“, die sich auf unverbindlichen Sex spezialisiert hat. Auch in Hamburg stieg die Anfrage nach lockerem Sex: 63 Prozent häufiger wurde online nach dem Dienst gesucht. Damit landet die Hansestadt hinter Thüringen auf Platz zwei der Liebestollen.
Video: Demo zeigt Wirkung – Perspektive für Hamburgs Sex-Arbeiterinnen
„Die Zeit der Isolation sorgte bei den Deutschen für einen Anstieg der Dating-Bereitschaft. Nicht zuletzt, weil viele plötzlich mehr Zeit hatten“, so Evgeni Sereda, Senior Marketing Manager bei SEMrush. Einige Dating-Services konnten davon besonders profitieren, sagt Sereda, „die Zahl der App-Downloads und Nutzer stieg an“. Eine wichtige Voraussetzung für einen solchen Erfolg sei es, „Trends frühzeitig zu erkennen und mit den eigenen Marketingaktivitäten flexibel darauf zu reagieren, aber auch neue Nutzer langfristig zu binden“.