Erster Güterzug aus Shanghai erreicht Hamburg
  • Hamburgs Wirtschaftssenator Westhagemann, Vizepräsidentin des chinesischen Generalkonsulats Wang und HHM-Vorstand Mattern (v.l.) vor dem „Shanghai Express“.
  • Foto: HHM/Catharina Pape

Wochenlange Fahrtzeit: Erster Güterzug aus China erreicht Hamburg

Mehr als 8500 Kilometer Luftlinie trennen die Partnerstädte Hamburg und Shanghai. Die beiden Handelsstädte verbindet traditionell eher der Seeweg, jetzt kommt die Schiene dazu. Am Montag erreichte der erste Güterzug die Hansestadt, bald soll der „Shanghai-Express“ mehrmals wöchentlich fahren.

Über Kasachstan, Belarus und Polen ging es für die 50 Container zum DUSS-Terminal in Hamburg-Billwerder, beladen mit allerlei Ware von Schuhen über Autoteilen bis hin zu Möbeln und Lampen. „Ich freue mich, dass nun erstmals mit dem ,Shanghai-Express‘ eine direkte Güterzugverbindung zwischen Hamburg und Shanghai in Betrieb genommen wurde“, so Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher zu der Premiere in einer Pressemitteilung.   

Erster Güterzug aus Shanghai erreicht Hamburg

Los ging es vor vier Wochen am 28. September, wie „Shine“, eine News-Seite aus Shanghai, berichtete. Regulär soll die Fahrt jedoch nur zwei Wochen dauern, halb so lange wie der Transport auf dem Seeweg. „Das war jetzt der Pilotzug, der in der Abwicklung etwas länger braucht als später im Fahrplan“, meint dazu Bengt van Beuningen, Bereichsleiter Kommunikation des Hamburger Hafens. 


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Zunächst sieht der Fahrplan eine Fahrt pro Woche nach Hamburg vor, wie „Shanghai Orient Silkroad Intermodal Co. Ltd.“, der Betreiber des Shanghai Express, mitteilte. Langfristig soll demnach auf mehrmals die Woche erhöht werden. Die Verbindung nach China ist dabei nichts Neues. Schon seit November vergangenen Jahres besteht etwa eine Zugverbindung aus der ostchinesischen Stadt Xuzhou nach Hamburg.  

2020 wurden insgesamt 107.000 Standardcontainer per Schiene aus dem Reich der Mitte nach Hamburg transportiert. Im Vergleich zu den 2,4 Millionen Containern aus China die durch den Seehafen gehen, sei das natürlich sehr wenig, erklärt auch Bengt van Beuningen. Dennoch sei der Landweg eine attraktive Alternative, auch für den Hamburger Hafen: „Im Moment sind die Schiffsrouten überlastet. Durch die Verbindung wird eine Entlastung geschaffen.“ 

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Die Verbindung sei zudem besonders interessant für Güter, die schneller transportiert werden müssen. Die Transportkosten pro Container wären außerdem um 30 Prozent niedriger, wie „Shine“ schreibt. Mit der Eisenbahnverbindung sollen die Beziehungen zwischen Shanghai und Hamburg, die seit 35 Jahren Partnerstädte sind, weiter gestärkt werden.  

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