Wie sich aus einer guten Partnerschaft eine toxische Beziehung entwickelt. (Symbolbild)
  • Wie sich aus einer guten Partnerschaft eine toxische Beziehung entwickelt. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance / Jan-Philipp Strobel/dpa | Jan-Philipp Strobel

So erkennen Sie eine toxische Beziehung

Der Beginn einer Beziehung: Alles ist rosig, die Frischverliebten verbringen viel Zeit miteinander, zeigen sich viel Aufmerksamkeit. All das kann sich schlagartig ändern, dann wird aus einer traumhaften Partnerschaft ein Albtraum: eine toxische Beziehung. Wie Sie diese erkennen, darüber sprach die MOPO mit einer Psychologin.

Comedienne Nicole Jäger (39) war fünf Jahre in einer toxischen Beziehung, sie erfuhr sogar Gewalt. Toxische Beziehung heißt nicht automatisch, dass Partner handgreiflich werden, Unwohlsein ist bereits ein Indiz für eine ungesunde Beziehung. Die Hamburger Psychologin Christine Geschke nennt erste Merkmale einer toxischen Beziehung:

„Eine toxische Beziehung beginnt schon dann, wenn die Partner aufhören, sich zu geben, was sie brauchen. Dann entstehen Enttäuschungen. Man fängt an, sparsam mit Zuwendungen zu werden und verliert den wohlwollenden Blick auf den anderen. Das spüren die Partner natürlich, und dann ziehen sie sich immer mehr voneinander zurück“. Der liebevolle Blick verschwinde und werde durch einen kritischen ersetzt. Wenn eine Beziehung schließlich zur Belastung werde, dann sei sie toxisch.

Christine Geschke, Psychologin aus Hamburg. hfr
Christine Geschke
Christine Geschke, Psychologin aus Hamburg

Manche sind besonders anfällig für toxische Beziehungen

Nicole Jäger gerät immer wieder in toxische Beziehungen, wie sie sagt. Christine Geschke sagt dazu: „Wenn man als Kind immer gedacht hat, man sei nicht gut genug oder es nicht wert, geliebt zu werden, dann entsteht ein Selbstbild von einem, das man mit ins Leben nimmt. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl geraten dann schnell an Partner, die spüren, dass man dies ausnutzen kann“. Jäger erzählt von derartigen Kindheitserfahrungen: „Wenn ich keine guten Noten nach Hause gebracht habe, wurde ich mit Liebesentzug bestraft“. Sie habe zwar ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Eltern, aber ihr Vater sei damals sehr streng gewesen.

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Toxische Beziehungen lassen sich jedoch auch wieder entgiften, sagt Christine Geschke. „Wenn Partner aufeinander eingehen, etwa in Paartherapien, und herausfinden, welche Sehnsüchte nicht mehr erfüllt werden, kann das helfen.“ Aus einer gewalttätigen Beziehung, wie im Fall von Nicole Jäger, sollte man sich jedoch möglichst schnell befreien – im besten Fall mit fremder Hilfe.

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