Blauer Himmel über Hamburg.
  • Blauer Himmel über Hamburg.
  • Foto: dpa | Markus Scholz

So sauber ist die Luft in Hamburg

Bei der Belastung mit Stickoxiden muss Hamburg noch gewaltig nachbessern – doch in einem anderen Punkt ist die Luft an Elbe und Alster schön sauber: In einem europaweiten Ranking zur Feinstaubbelastung landete die Stadt im oberen Mittelfeld – Luftqualität „gut“.

Daten aus 323 Städte in 26 europäischen Ländern wurden von der EU-Umweltagentur EEA in Kopenhagen ausgewertet und in eine Rangliste übertragen. Hamburg landete mit einer Feinstaubbelastung 9,9 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft auf Platz 125.

Über die sauberste Luft der insgesamt 52 gelisteten deutschen Städte verfügt Göttingen: Die niedersächsische Universitätsstadt landet auf Rang 29, gefolgt von Freiburg (45), Darmstadt (46), Lübeck (50) und Hannover (56). Das Ranking soll nun jährlich aktualisiert werden.

Feinstaubbelastung: Gute Werte für Hamburg

Das ordentliche Ergebnis für Hamburg ist eher ein Grund zum Aufatmen als zum Jubeln. Erstens hat Hamburg erst vor gut zwei Wochen einen gewaltigen Rüffel wegen mangelnder Luftreinheit kassiert: Der Europäische Gerichtshof hat die Bundesrepublik verurteilt, weil jahrelang in vielen Städten – unter anderem in Hamburg – die Grenzwerte für den Luftschadstoff Stickstoffdioxid erheblich überschritten wurden. Mit diesem Urteil sind neue Auflagen zum Beispiel für Dieselfahrzeuge an bestimmten Orten nicht ausgeschlossen.

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Zweitens liegt der Feinstaubwert der Hansestadt mit 9,9 zwar noch im grünen und damit „guten“ Bereich – aber auch nur so gerade eben. Ein „gut“ bekommt nämlich, wer unter dem empfohlenen Wert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt: Die WHO empfiehlt, dass die Langzeitbelastung zehn Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft nicht überschreiten sollte. Zu Feinstaub werden laut Umweltbundesamt Partikel mit einem Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer gezählt. Eben weil Feinstaub so klein ist, kann er tief in die Atemwege eindringen und ist darum so gesundheitsschädigend.

Hamburg im Feinstaub-Ranking auf Platz 125 von 323

Wenn die Hamburger Luft also 0,2 Mikrogramm pro Kubikmeter mehr aufweisen würde, läge sie bereits in der Kategorie „moderat belastet“ – und in der Gesellschaft von Städten wie Gelsenkirchen und Berlin, die deutschlandweit die Schlusslichter im Ranking bilden.

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Eine „schlechte“ oder „sehr schlechte“ Luftqualität wurde in keiner deutschen Stadt gemessen. Allerdings lieferten einige Städte, darunter auch eine Metropole wie Köln, zu wenige oder gar keine Messdaten und fielen daher aus der Wertung.

Hamburger Luft soll noch sauberer werden

Die Hansestadt sieht sich bei der Luftqualität auf einem guten Weg: „In Hamburg ist die Luft schon seit Jahren kontinuierlich besser geworden“, sagt Jan Dube, Sprecher der Umweltbehörde, im MOPO-Gespräch. „Seit Jahren überschreiten wir nicht mehr die Grenzwerte für Feinstaub.“ Und beim Stickstoffdioxid, dem Grund für die EU-Klage, läge die Stadt nur noch an einigen wenigen Abschnitten des rund 4000 Kilometer langen Straßennetzes über den Grenzwerten.

Da will die Stadt mit einem neuen Luftreinhalteplan gegensteuern. Dube reißt einige Eckpunkte an: „Wir bauen Bus- und Bahnlinien aus und neue Radwege. Mit diversen Maßnahmen sorgen wir im Hafen für bessere Luft. Wir arbeiten am Kohleausstieg, der Wärmewende und fördern E-Mobilität – das alles hilft, um Hamburgs Luftqualität weiter zu verbessern.“

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