So schön soll der Kultursommer werden
Ein Rausch, ein Energiestoß und ein Neustart soll er sein – innerhalb kürzester Zeit hat die Kulturbehörde den Kultursommer 2021 ins Leben gerufen. Mit der Hilfe von „Stadtkultur Hamburg“ wurde ein mehrwöchiges Programm geplant, das unter dem Slogan „play out loud“ der ganzen Stadt den Sommer versüßen soll. Das Ergebnis: Mehr als 700 Veranstaltungen an über 100 Orten in allen Hamburger Bezirken, Tendenz steigend. Am Donnerstag wurde das Programm vorgestellt.
Vom 15. Juli bis zum 16. August kann Hamburg endlich wieder zeigen, was die Stadt am besten kann. Ganz im Zeichen des Aufbruchs soll der Kultursommer dieses Jahr stehen, passend dazu wurde am Donnerstag das Programm auf der Sonnenterrasse im Oberhafen vorgestellt. Die alternative Szenerie, die wie Sofabar auf dem Lattenplatz anmutet, unterstreicht die Vielfältigkeit, die den Sommer über angeboten wird.
Programmvorstellung im Oberhafen: So schön wird der Kultursommer
„Das was wir hier heute vorstellen ist das Ergebnis einer Planung, zu der viele anfangs gesagt hätten: ‚Ihr seid doch bekloppt’“, eröffnet Kultursenator Dr. Carsten Brosda (SPD) das Event. Es solle wieder gezeigt werden, wie toll es ist, in Kultur einzutauchen: „Man soll in der ganzen Stadt der Kultur nicht mehr ausweichen können.“
Die Idee hinter dem ganzen Projekt hat es in sich: Zum einen soll der Kulturbranche eine Perspektive geboten werden. Die Menschen, die auf der Bühne stehen, sie bauen oder dahinter arbeiten, sollen unterstützt werden. Vor allem Hamburgs Bürger:innen profitieren vom Angebot, nachdem Kultur durch die Corona-bedingte Durststrecke lange Zeit kaum mehr als ein Traum war.
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Um die Stadt mit Angeboten zu füllen, konnten sich Veranstalter:innen bewerben, eine Jury hat davon etwa 100 ausgewählt. Weitere Kulturschaffende konnten im Anschluss einen freien Platz bei den neu entstandenen Räumen ergattern. Für Veranstaltungsorte wie den Oberhafen selbst kommt das gerade recht. „Endlich können wir Konzepte umsetzen, die schon lange in der Schublade lagen“, freut sich Theresa Hähn, Projektinitiatorin vom Oberhafengelände.
Eichner: „Alle stehen jetzt in den Startlöchern“
Der Andrang war dabei so groß, dass der Verein „Stadtkultur Hamburg“ der Kulturbehörde helfen musste. „Es gab eine riesige Anfrage. Alle waren motiviert und stehen jetzt in den Startlöchern“, sagt Corinne Eichner, Geschäftsführerin des Vereins.
Geplant sind massenhaft Aktionen, die bunter nicht sein könnten. „Diese Vielfalt ist so ungeheuer beeindruckend, man kann das kaum in Worte fassen“, freut sich Corinne Eichner. Kultursenator Brosda probiert es dennoch und spricht bei der Aufzählung von Opernaufführungen im Hammer Park, einer Lesung auf einem Alsterdampfer und Konzerten in Parkhäusern.
Otremba: „Ihr müsst nicht wegfahren, bleibt einfach hier“
Programmschwerpunkte sind unter anderem mehrtägige Events wie das „Fast ein Festival“ auf dem Dockville-Gelände oder auch Performance Art im öffentlichen Raum, organisiert vom Team des Kampnagel. „Es wird ein geniales Programm sein. Ihr müsst nicht wegfahren, bleibt einfach hier“, appelliert Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, die für das Marketing verantwortlich war. Das gesamte Programm lässt sich über die Website der Stadt einsehen.
Finanziert wird über den Neustartfonds des Hamburger Senats, das Budget des Kultursommers beläuft sich auf zehn Millionen Euro, so Kultursenator Brosda. Im Fokus stehen diesen Sommer jedoch die Kultur und die Menschen, die diese ermöglichen. Laut Corinne Eichner soll das einem Rausch gleichkommen: „Endlich können auch die, deren Job Kultur ist, das machen, wofür wir sie brauchen: Berauschen und Impulse geben.“