Schlechte Nachrichten für Hamburgs Autofahrer:innen: Bis Ende 2021 sollen 811 Parkplätze in der Stadt wegfallen. (Symbolbild)
  • Schlechte Nachrichten für Hamburgs Autofahrer:innen: Bis Ende 2021 sollen 811 Parkplätze in der Stadt wegfallen. (Symbolbild)
  • Foto: imago/Sven Simon

Verkehrs-Zoff in Hamburg: Immer mehr Parkplätze fallen weg

Die Zahl der Autos in Hamburg steigt seit Jahren kontinuierlich, aber nicht nur das: Auch die Anzahl der Pkw pro Einwohner nimmt zu. Gleichzeitig müssen immer mehr Parkplätze in der Stadt weichen. Die CDU wirft der Verkehrsbehörde deshalb eine „Parkplatzvernichtungsmentalität“ vor. Die Behörde weist die Vorwürfe vehement zurück.

Kamen 2017 auf 1000 Einwohner noch 421 Autos, waren es 2020 laut Statista schon 434. Heißt konkret: Hält die Entwicklung an, hat bald jeder zweite Hamburger seinen eigenen Pkw. Für alle Autofahrer gibt es aber schlechte Nachrichten: Bis Ende des Jahres 2021 werden im Stadtgebiet insgesamt 811 Parkplätze weggefallen sein, im kommenden Jahr kommen sogar nochmal um die 830 hinzu. Die meisten davon für Velorouten.

Hamburg: So viele Parkplätze fallen jährlich weg

Das geht aus einer Kleinen Anfrage des CDU-Verkehrspolitikers Richard Seelmaecker hervor, die der MOPO vorliegt. Eine Gesamtübersicht aller verfügbaren öffentlichen Parkplätze gebe es laut dem Senat allerdings nicht. Zunächst hatte das „Abendblatt“ berichtet.

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„Trotz immer mehr zugelassener Pkw hält der Senat an seiner Parkplatzvernichtungsmentalität fest“, kritisiert Seelmaecker. Bereits zwischen 2011 und Ende 2019 fielen über 3000 Park- und Stellplätze für Pkw aufgrund von Umbaumaßnahmen weg.

Verkehr in Hamburg: CDU kritisiert Senat scharf

Dadurch habe sich der Parkdruck innerhalb der Stadt bereits extrem erhöht. Und nicht nur das: „Der Parksuchverkehr, der für die Umwelt, den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit gleichermaßen schädlich ist, wird noch mehr zunehmen“, ist er überzeugt. Insbesondere die Handwerker und Dienstleistungsbetriebe litten darunter.

Ob die abnehmende Zahl an Parkplätzen allerdings tatsächlich zu einem höheren Suchverkehr führt, kann der Senat in der Kleinen Anfrage nicht beantworten. „Quantifizierbare Erkenntnisse zum Parksuchverkehr liegen nicht vor“, heißt es dort knapp. Grundsätzlich schätze man aber vor allem den Parkdruck innerhalb des Ring 2 als sehr hoch ein.

Verkehrsbehörde wehrt sich gegen CDU-Vorwürfe

Die Verkehrsbehörde weist die Vorwürfe der CDU indes eindeutig zurück. Hamburgs Bevölkerung wachse immer weiter, die Fläche könne aber nicht parallel dazu mitwachsen. „Der öffentliche Raum sowie der Straßenraum sind begrenzt und ein kostbares Gut“, sagt Sprecher Dennis Krämer der MOPO. „Aufgabe ist es, den Verkehrsraum im Sinne der Mobilitätswende so zu gestalten, dass er möglichst für alle Verkehrsteilnehmer:innen Sicherheit und Komfort bietet.“ Das schließe sowohl Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer als auch Autofahrer mit ein.

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Die Mobilitätswende verlange einiges an Maßnahmen: „Wir verbreitern Fußwege, bauen neue Radverkehrsanlagen und verbessern den ÖPNV. Zudem versuchen wir, neue Bäume zu pflanzen, um Hamburg grüner und klimafreundlicher zu machen“, zählt Krämer auf. Die genannten Maßnahmen fordere auch die CDU regelmäßig. „Parkplätze sind häufig zwischen Bäumen angeordnet“, fährt Krämer fort. „Wenn man also mehr Bäume pflanzen möchte, entfallen dadurch auch Parkplätze. Das gilt ebenfalls für die Verbreiterung von Fußwegen und den Ausbau des Radverkehrs.“

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