Sozialwohnungen statt Nobel-Quartier?: Bündnis fordert Kehrtwende auf dem Grasbrook
Kleiner Grasbrook –
Wohnraum ist knapp, und die Wohnungen die es gibt, werden immer teurer: Unter anderem auf dem Kleinen Grasbrook soll Abhilfe geschaffen werden, 3.000 neue Wohnungen sind hier geplant. Bisher sehen die Pläne nach der Entstehung einer zweiten HafenCity aus – doch dieses Hamburger Bündnis wünscht sich etwas anderes.
Die Kampagne „einfachwohnen“ fordert eine 50-Prozent-Quote für den sozialen Wohnungsbau. Der Kampagnen-Sprecher und Diakonie-Chef Dirk Ahrens präsentierte einen alternativen Entwurf zu den Bebauungsplänen des Senats: „Ginge es auf dem Kleinen Grasbrook nach unseren Wünschen, dann würde die Hälfte der geplanten 3.000 Wohnungen öffentlich gefördert – und die Hälfte davon speziell für Menschen in Wohnungsnot gebaut“.
Video: So innovativ soll der Kleine Grasbrook werden
Wohnungsnot in Hamburg: „Politik muss sich dringend ändern“
Mehrere Planungsbüros haben zuletzt ihre visionären Pläne für Hamburgs neues Vorzeigequartier vorgestellt, ein erstes Ergebnis soll laut Senat im April 2020 vorliegen. Nach einem Stadtteil für Menschen in Wohnungsnot sehen die bisherigen Planungen aber nicht aus, meint Ahrens.
Seit einem halben Jahr fordere das Bündnis bereits eine Reaktion des Senats auf den dramatischen Anstieg der Wohnungsnotfälle ein, erklärt der Diakonie-Sprecher, zeigt sich aber wenig optimistisch. „Die Wohnungspolitik des Senats stellt diese Menschen seit Jahren ans Ende der Warteschlange. Das muss sich dringend ändern.“ (mp)