Ohrfeige für Einzelhandel: Weitere Streiks heute geplant
Die Streiks gehen weiter: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat erneut Beschäftigte im Hamburger Einzel- und Versandhandel dazu aufgerufen, mit einem ganztägigen Warnstreik für bessere Löhne zu protestieren. Am Montag, den 14. Juni sollen Mitarbeiter von H&M Logistik und Hermes Fulfilment ihre Arbeit niederlegen.
Schon am vergangenen Freitag hatte die Gewerkschaft ganztägige Warnstreiks in Supermärkten und Thalia-Buchhandlungen angesetzt. Grund für die Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen. Laut Verdi haben die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot für die rund 70.000 Beschäftigten im Hamburger Einzel- und Versandhandel vorgelegt.
Streik in Hamburg – Verdi: Beschäftigte sind „enttäuscht und wütend“
„Die Beschäftigten sind enttäuscht und wütend“, so Verhandlungsführerin von Verdi, Heike Lattekamp. Sie seien trotz Ängsten und Sorgen um Gesundheit und finanzielle Zukunft während der Pandemie für die Daseinsvorsorge dagewesen und hätten dazu beitragen, dass der Einzelhandel das höchste Umsatzwachstum seit 1994 erwirtschaften konnte. „Dafür verdienen sie Respekt und Wertschätzung, vor allem durch Löhne und Gehälter, von denen sie ihr Leben bestreiten können“, so Lattekamp.
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Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent und zusätzliche 45 Euro im Monat sowie ein Mindesteinkommen von 12,50 Euro die Stunde. Zudem soll die Laufzeit der Tarifverträge zwölf Monate betragen.
Um Dumpinglöhne zu verhindern, fordert Verdi außerdem eine Allgemeinverbindlichkeit der Hamburger Tarifverträge. Die nächste Verhandlungsrunde findet am Dienstag statt. (ncd)