Einige Autofahrer wendeten vor dem Elbtunnel, zum Stau-Chaos kam es aber nicht.

Einige Autofahrer wendeten vor dem Elbtunnel, zum Stau-Chaos kam es aber nicht. Foto: TV News Kontor

Verwirrte Autofahrer vor dem Elbtunnel: So ist die Lage kurz nach dem Streik

Nachdem die Gewerkschaft Verdi und die Autobahn GmbH sich kurzfristig vor Gericht geeinigt hatten, durfte der Elbtunnel nur außerhalb des Berufsverkehrs mit einem Warnstreik lahmgelegt werden. Von 21 Uhr am Donnerstagabend bis 6.30 Uhr am Freitagmorgen waren alle vier Röhren komplett gesperrt. Vor dem Tunnel wendeten ein paar verirrte Autofahrer, zu größeren Staus kam es aber nicht.

„Der Elbtunnel ist wieder offen”, sagte eine Sprecherin der Verkehrsleitzentrale in Hamburg am Morgen. Die Strecke sei von Waltershof an nach Norden wieder befahrbar und auch in Richtung Süden könne der Tunnel wieder befahren werden. Kurz vor 7 Uhr waren dann auch alle Auffahrten wieder frei, nachdem auch dort die Absperrungen abgebaut worden waren.

Geduld auf A7 nötig – Verkehr muss sich nun auflösen

Allerdings bräuchten Auto- und Lastwagenfahrer nun ein bisschen Geduld auf der Strecke. „Es ist stockender Verkehr, das muss sich jetzt alles wieder auflösen» In Richtung Süden stockte der Verkehr auf rund vier Kilometern. In Richtung Norden sei das Aufkommen bereits wieder vergleichbar mit dem im normalen morgendlichen Berufsverkehr. 

In der Nacht habe die Sperrung keine Auswirkungen auf den Verkehrsfluss rund um die Sperrung gehabt. „Heute Nacht war gar nichts“, sagte die Sprecherin. Nur einige vereinzelte Autofahrer verirrten sich nach Angaben von Reportern vor Ort anfangs vor den Tunnel und wendeten dort illegalerweise oder fuhren einfach hindurch. Am Morgen kurz vor Ende der Warnstreik-Sperrung habe sich der Verkehr auf der Autobahn bis zum Dreieck Nordwest auf etwa drei Kilometer gestaut. 

Nur wenige Stunden vor Beginn der geplanten Sperrung durch einen Warnstreik in der Tunnelbetriebszentrale hatten sich die Gewerkschaft Verdi und die Autobahn GmbH vor dem Arbeitsgericht auf einen Vergleich verständigt.

Verdi und Autobahn GmbH einigen sich vor Gericht

Ursprünglich hatte Verdi die Beschäftigten der Tunnelbetriebszentrale dazu aufgerufen, von Donnerstag (18 Uhr) bis Freitag (10 Uhr) die Arbeit niederzulegen. Das hätte im Berufs- und Feierabendverkehr sowohl auf der Autobahn A7 in Hamburg als auch in der Innenstadt wohl zu einem Stau-Chaos geführt. Denn neben dem Elbtunnel wären dann auch die Überdeckelungen Schnelsen und Stellingen auf der A7 sowie der Wallringtunnel am Hauptbahnhof und der Krohnstiegtunnel am Flughafen gesperrt worden.

Das wollte die Autobahn GmbH nicht hinnehmen und ist vor das Arbeitsgericht Hamburg gezogen. Es sei ein wichtiger Schritt, dass der Warnstreik nicht während des Berufsverkehrs stattfinde, bewertete der Geschäftsführer Personal der Autobahn GmbH, Sebastian Mohr, den Vergleich. „Damit wird zumindest das Schlimmste für die Verkehrsteilnehmer verhindert.“

Stau-Chaos am Elbtunnel bleibt aus

Verdi-Vertreterin Irene Hatzidimou sprach von einem Erfolg für das Streikrecht. Für Verdi sei wichtig gewesen, dass die Beschäftigten ihr grundgesetzlich verbrieftes Streikrecht ausüben könnten. „Und dazu gehört auch, dass der Streik Wirksamkeit entfaltet und im Notdienst eben nicht wie im Regelbetrieb gearbeitet wird.“

Das könnte Sie auch interessieren: Kleinkind (2) bei Raser-Unfall getötet: Mordanklage – und eine Forderung der Familie

Am Freitag beginnt in Potsdam die dritte Tarifrunde für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen unter anderem eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück. (abu/dpa)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test