„Spiegel“ kooperiert mit KI-Suchmaschine: „Überzeugt, dass wir den Weg gehen sollten“
Die Verlagsgruppe um das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ arbeitet künftig mit dem Google-Herausforderer Perplexity AI im Bereich der Künstlichen Intelligenz zusammen. Ein Ziel der Vereinbarung sei es, „Spiegel“-Inhalte auf der Plattform von Perplexity sichtbarer zu machen, heißt es in einem Blog-Eintrag des Hamburger Medienhauses. Der „Spiegel“ erhalte dafür einen Anteil an den mit seinen Inhalten erwirtschafteten Werbeeinnahmen.
Die Vereinbarung des „Spiegel“ mit Perplexity ist ein Teil einer umfassenden Medien-Kooperation des Start-up-Unternehmens aus San Francisco. An dem „Perplexity Publisher-Programm“ nehmen außerdem „Time Magazine“, „Fortune“, „Entrepreneur“ und die „Texas Tribune“ teil. Die Hamburger Verlagsgruppe, zu der neben dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ unter anderem auch das „Manager Magazin“, „Spiegel TV“ und das Fußball-Magazin „11 Freunde“ gehören, betonte, man entscheide selbst, welche Inhalte man Perplexity zur Verfügung stelle.
Spiegel-Verantwortliche sehen in der KI richtigen Weg
Perplexity hat einen Chatbot entwickelt, der Suchergebnisse zusammenfassen und auf Quellen verweisen kann. Die zentrale Idee dabei ist, konkrete Antworten statt einer Sammlung von Weblinks zu liefern. Zu den frühen Investoren bei Perplexity AI gehören Amazon-Gründer Jeff Bezos, dem auch die „Washington Post“ gehört, und der Chip-Hersteller Nvidia.
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„Der Spiegel“ betonte, dass die eigenen Inhalte nicht zum Training eines Sprachmodells verwendet werden. Christoph Zimmer, Leiter Produktentwicklung der „Spiegel“-Gruppe, sagt, Künstliche Intelligenz habe das Potenzial, die Verarbeitung und Nutzung von Information in der Öffentlichkeit grundlegend zu verändern. „Was unseren Journalismus wirklich besser macht und was nur eine faszinierende Spielerei ist, wird sich erst zeigen, wenn wir mit den neuen Möglichkeiten experimentieren, scheitern und neue Ideen entwickeln. Wir sind überzeugt, dass wir diesen Weg gemeinsam mit gleichgesinnten und innovativen Anbietern künstlicher Intelligenz gehen sollten.“ (dpa)