Sport, Theater, Start-Ups: Welche Corona-Hilfen funktionieren – und welche nicht
Wie viel haben Start-Ups, mittelständische Betriebe, Künstler oder Sportvereine aus den milliardenschweren Corona-Hilfstöpfen der Stadt bekommen? Die Antwort des Senats auf eine CDU-Anfrage zeigt, dass einige der zahlreichen Hilfsprogramme gut funktionieren – und andere überhaupt nicht.
Zu den Unterstützungen, die gut angekommen sind, zählt die Hamburger Corona-Soforthilfe: Von März bis Juli 2020 wurden gut 520 Millionen Euro ausgezahlt, inklusive rund 300 Millionen Euro des Bundes. Allein im März und April 2020 stellten fast 54.000 Hamburger Anträge auf Soforthilfe.
Aus dem Topf „Neustartprämie“ bekamen 7200 soloselbständige Künstlerinnen und Künstler 14,4 Millionen Euro. Das erfolgreiche Förderprogramm lief allerdings Ende 2020 aus.
Hamburg: Welche Corona-Hilfen funktionieren – und welche nicht
Theater, Clubs, Museen: Aus dem „Hilfspaket Kultur“ wurden seit März 2020 bisher gut 23,5 Millionen Euro bewilligt, knapp 21 Millionen davon sind bereits auf den Konten der Antragssteller. 203 Anträge wurden positiv beschieden. Privattheater bekamen aus dem Topf 10,3 Millionen Euro bewilligt, Clubs knapp 2,6 Millionen, die Filmbranche 2,4 Millionen. Private Museen wurden mit 524.000 Euro unterstützt.
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Junge Unternehmen bekamen knapp 5,5 Millionen Euro „Corona-Start-Up-Hilfe“. Sportvereine bekamen über die „Corona-Nothilfe Sport“ insgesamt rund fünf Millionen Euro.
Corona-Hilfe: Hamburger Stabilisierungsfond
Zuschüsse helfen in der Not, rückzahlbare Kredite eher nicht: Überhaupt keinen Anklang findet der „Hamburger Stabilisierungsfond“ in Höhe von einer Milliarde Euro. Mit diesem Programm sollten größere Mittelständler gestärkt werden, indem die Stadt als stiller Teilhaber einsteigt, damit das Unternehmen für Banken wieder kreditwürdig werde.
Für Riesenkonzerne wie Lufthansa funktioniert das, in Hamburg hingegen wurde nur ein einziger Antrag gestellt. „Eine Auszahlung ist bisher nicht erfolgt“, so der Senat.
Auch Darlehen über das Programm „Hamburg-Kredit Liquidität“ sind nicht besonders attraktiv für Corona-gebeutelte Unternehmen. Von 300 Millionen wurden nach Senatsangaben bisher kaum zehn Millionen Euro abgerufen.
Die CDU spricht von einer „vermeidbare Fehlplanung“. Der CDU-Abgeordnete Götz Wiese gegenüber der MOPO: „Während Hamburg zu Beginn der Krise schnell und effizient geholfen hat, funktionieren die meisten Programme mittlerweile nicht mehr richtig. Der Senat muss hier zielgerichtet nachjustieren, um den betroffenen Unternehmen zu helfen und nach vorne zu schauen. Ein Neustartfonds und ein Härtefallfonds sind überfällig.“