St. Pauli macht sich bereit: Am Wochenende soll der Hamburger Kiez wieder heiß laufen
St. Pauli –
Seit Monaten herrscht auf Hamburgs Party-Meile tote Hose. Das soll sich ab dem kommenden Wochenende ändern: Auf dem Kiez ist dann wieder feuchtfröhliches Feiern angesagt. Partyvolk und Pistengänger:innen müssen dennoch einige Regeln beachten.
Trotz zahlreicher Lockerungen müssen feierwütige Hamburger:innen weiterhin auf wilde Tanznächte in Clubs verzichten. Den Locations auf und rund um die Reeperbahn ist es lediglich gestattet, Außengastromie-Bereiche anzubieten. Dort gelten weiterhin Abstands- und Hygieneregeln. Auch Kontaktdaten müssen in Lokalen hinterlegt werden.
Hamburg: Kiez nur unter Einhaltung der Regeln besuchbar
Außerdem müssen zwischen allen Menschen, die nicht ausdrücklich unter die erlaubten Kontakte von fünf Personen aus zwei Haushalten fallen, mindestens 1,5 Meter Abstand gehalten werden.
Auch fernab der Lokale und Bars müssen sich die Leute benehmen: Einschließlich der Plätze Nobistor und Spielbudenplatz, abgegrenzt durch den Millerntorplatz, die Straße Zirkusweg, die Holstenstraße und den Finkenpark, gilt an Wochenenden in der Nacht die Maskenpflicht.
Hamburger Bezirksamtsleiter richtet Appell an Besucher:innen
„Gerade wenn endlich wieder viele Menschen auf dem Kiez unterwegs sein können, heißt es für alle, behutsam mit diesen wiedergewonnenen Möglichkeiten umzugehen und die Abstands- und Hygieneregeln unbedingt einzuhalten“, appelliert Falko Droßmann (SPD), Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, an die Vernunft des Partyvolkes.
Um die nötigen Verhaltensregeln den Feiernden stetig vor Augen zu führen, wurde am Montag auf St. Pauli eine Plakat-Kampagne vorgestellt, die Kiez-Besucher:innen auf humorvolle Art an die Maßgaben erinnern soll. Die Kampagne wurde gemeinsam mit einer Gruppe von St. Pauli-Gastronomen, dem Bezirksamt Hamburg-Mitte und der Agentur „achtung!“ entwickelt.
Hamburg: Plakat-Kampagne auf dem Kiez
Vier Motive sollen die Besucher:innen auf die auf St. Pauli weiter geltenden Regeln hinweisen. Nicht belehrend, sondern vielmehr mit Augenzwinkern und unterhaltsam, heißt es von Seiten der Ideengeber. Die Kampagne umfasst drei Motive für Plakate, digitale Litfaßsäulen (Citylights) und Postkarten. Hinzu kommt ein frivoleres Motiv eigens für das Umfeld der Herbertstraße.
Denkt man an das vergangene Wochenende zurück, sind Warnungen und Erinnerungen angebracht: In der Nacht zu Sonntag hatte die Polizei nach einer illegalen Rave-Party das Schanzenviertel räumen müssen. In der Spitze hatten dort etwa 4500 Menschen zusammen gefeiert und getrunken, ohne die Corona-Regeln einzuhalten. „Das, was letztes Wochenende passiert ist, darf nicht wieder passieren. Geht vorsichtig mit St. Pauli um“, sagt Bezirksamtsleiter Droßmann.
Auch auf dem Kiez war es zu Verstößen gekommen. Lokalbetreiber hoffen jetzt auf die Vernunft der Leute – und auf ein besonnenes Vorgehen der Polizei.„Ich hoffe, dass die Polizei mit Augenmaß vorgehen wird, wenn wir am kommenden Wochenende öffnen“, so Oliver Borth, Betreiber vom „Albers Eck“ auf St. Pauli, im Gespräch mit der MOPO.
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Borth freut sich zwar auf die Öffnung der Außengastronomie, von einem wirtschaftlich vielversprechenden Neustart könne man jedoch nicht sprechen, da der Kiez für Clubgänger:innen und Tourist:innen ausgelegt sei. Dennoch er sei froh, dass das Geschäft überhaupt wieder anlaufe. „Ich freue mich, dass es endlich wieder los geht“, sagt er.