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St.-Pauli-Bad für Obdachlose geöffnet: Weil jeder das Recht hat, sich zu duschen!

St. Pauli –

Sprungturm, Schwimmbecken, Liegewiese – das „Bäderland“ auf St. Pauli hat für jeden was zu bieten. Aufgrund der Einschränkungen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie entschieden wurden, ist es in letzter Zeit aber ruhig geworden im Hallenbad. Ruhig, aber nicht leer. Das „Bäderland“ öffnet jetzt für Hamburgs Obdachlose.

„Jeder hat das Recht, zu duschen, und gerade jetzt, in einer Zeit, in der Hygiene besonders wichtig ist, sollten sanitäre Anlagen auch für jeden zugänglich sein“, meint Dominik Bloh vom Hamburger Duschbus „GoBanyo“. Momentan seien viele Einrichtungen geschlossen und Obdachlose würden keine Orte mehr finden, an denen sie sich waschen könnten, so Bloh, der selbst viele Jahre auf der Straße lebte. Er und sein Team haben sich in den letzten Wochen darum bemüht, Obdachlosen das Duschen zu ermöglichen – mit Erfolg.

Duschen für Obdachlose

Dominik Bloh lebte selbst viele Jahre auf der Straße. Über seine Erfahrungen hat er ein Buch geschrieben. Heute setzt er sich für Obdachlose ein.

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„Eine Risikogruppe, die besonders geschützt werden muss“

Die Kooperation zwischen der privaten Initiative, der Sozialbehörde und dem öffentlichen Unternehmen der städtischen Schwimmbad-Gesellschaft „Bäderland“ ermöglicht eine Nutzung der sanitären Anlagen im Hallenbad. Martin Helfrich, Pressesprecher der Sozialbehörde, ist sich der Situation der Obdachlosen bewusst: „Corona bedeutet für ganz Hamburg einen Ausnahmezustand und auch für obdachlose Menschen gibt es besondere Herausforderungen in diesen Tagen. Sie sind eine Risikogruppe, die besonders geschützt werden muss.“

Duschen für Obdachlose

Das Hallenbad auf St. Pauli empfängt normalerweise große und kleine Badegäste. 

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Deshalb habe die Stadt verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel die Schaffung hunderter Unterbringungsplätze, ergriffen. Persönliche Hygiene sei ein wichtiges Mittel gegen de Verbreitung des Virus und sollte dementsprechend für jeden möglich sein.

Bäderland St. Pauli: 20 Duschen am ersten Tag

Am 1. April startete die Aktion. Dominik Bloh blickt zufrieden auf den Tag zurück: „Der erste Tag ist vorbei und wir haben 20 Duschen ausgegeben und viele glückliche Menschen gesehen.“ Konkret läuft es so ab: Das Team von „GoBanyo“, bestehend aus vielen Ehrenamtlichen, empfängt die Menschen im Vorbereich des Schwimmbads. Sie schreiben Namen auf und legen Duschzeiten fest, um Ansammlungen zu vermeiden. Das Angebot ist natürlich kostenfrei und für jeden zugänglich.

Duschen für Obdachlose

Das Team vom Hamburger Duschbus „GoBanyo“ empfängt die Obdachlosen mit ausreichendem Abstand und Atemschutz.

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Duschmöglichkeit an fünf Tagen in der Woche

Montags, mittwochs und samstags bietet das Team von „GoBanyo“ Duschmöglichkeiten im „Bäderland“, donnerstags und samstags können Obdachlose im Duschbus vor dem Millerntor Stadion duschen, jeweils von 10 bis 14 Uhr. Normalerweise versuchen die ehrenamtlichen Helfer, länger für die Gäste da zu sein, ihnen Kaffee anzubieten und ins Gespräch zu kommen, berichtet Bloh. „Das können wir momentan natürlich nicht machen, aber eine Dusche ist schon von großem Wert und damit ist vielen Menschen geholfen.“ Durch das Tragen von Schutzkleidung und regelmäßiger Reinigung der Duschen sei eine Gesundheitsgefahr aber minimiert.

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