• Foto: Florian Quandt

Statt Whiskey und Rum : Destille versorgt Hamburg jetzt mit Desinfektionsmittel!

Bahrenfeld –

Die Destille „Drilling“ in Bahrenfeld bietet seit 40 Jahren in Hamburg ihre Dienste als Verschlussbrennerei an. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf Whiskey und Rum. Doch in Zeiten des Coronavirus widmet man sich vornehmlich der Alternative, zu der Alkohol auch genutzt werden kann.

Die behördliche Schließung der Gastronomie trifft auch die Destille „Drilling“. Neben dem Destillieren von Whiskey und Rum führt sie eine Bar und ein Café – die aber momentan stillgelegt sind. Die Destille hingegen darf weitergeführt werden. Doch da die Abnehmer des Trinkalkohols ihre Restaurants und Bars ebenfalls schließen mussten, hat Thorsten Frerichs, Inhaber der Destille, ein eher ungewöhnliches Angebot angenommen, wie er der MOPO berichtet.

Desinfektionsmittel aus der Destille

In diesen Tagen ist es selten, Desinfektionsmittel in den Regalen der Drogerien und Supermärkte zu finden. Auch die Apotheken haben Mangel, so dass sie auf Frerichs zukamen. Zwei Apotheken aus Hamburg, in Bahrenfeld und in der City, werden von „Drilling“ mit Alkohol versorgt, denn dieser ist momentan Mangelware. Nicht zum Trinken wohlgemerkt! Die Apotheker versetzen den hochprozentigen Alkohol mit Bitterstoffen. Das ist der Destille nämlich untersagt, doch den Apotheken mit einer temporären Ausnahmeregelung erlaubt.

Drilling Bar

Ein Blick ins „Drilling“.

Foto:

Drilling/hfr

Zu dem vergällten Alkohol werden weitere Inhaltsstoffe nach den empfohlenen Angaben der WHO beigemischt. Das fertige Desinfektionsmittel wird zurück in die Destille transportiert, wo es abgefüllt wird. Fertig in Flaschen, nehmen Apotheken das Desinfektionsmittel gerne wieder entgegen und verkaufen es an die Hamburger. Auch Supermärkte füllen damit ihre Regale wieder auf – Edeka Struve ist ganz vorne mit dabei.

Das könnte Sie auch interessieren:Biersdorf spendet Desinfektionsmittel für Hamburger Feuerwehr

Aus finanzieller Sicht ist das Projekt nicht sonderlich interessant, versichert Frerichs. „Natürlich könnten wir das teuer verkaufen, aber im Grunde wollen wir unser Potenzial austesten und neue Maßnahmen in Betracht ziehen.“ Der Blick in die Zukunft ist deutlich spektakulärer: Neben dem Trinkalkohol demnächst vielleicht also auch Desinfektionsmittellieferant für Bars? „Jetzt nehmen wir das erstmal mit“, sagt Frerichs.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp