Endlich! Jetzt zündet Hamburg den Impf-Turbo bei Jugendlichen
Sollen auch Kinder und Jugendliche gegen Corona geimpft werden oder nicht? Die Ständige Impfkommission (Stiko) befindet: Ja. Sie hat ihre Einschätzung auf Basis weiterer Daten geändert. Hamburg hat darauf sofort mit neuen Impfangeboten an Schulen reagiert.
Die Stiko empfiehlt jetzt auch Corona-Impfungen für alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren. Mittlerweile könnten mögliche Risiken der Impfung in der Altersgruppe zuverlässiger beurteilt werden, erklärte das Gremium am Montag. Es verwies etwa auf nahezu zehn Millionen geimpfte Kinder und Jugendliche im amerikanischen Impfprogramm. Gleichzeitig spreche sich die Stiko „ausdrücklich dagegen aus, dass bei Kindern und Jugendlichen eine Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe gemacht wird.“
Stiko-Empfehlung für Kinder: Hamburg weitet Impfangebot aus
Die bisherige Zurückhaltung hatte Stiko-Chef Thomas Mertens zuletzt mit unzureichenden Daten zur Sicherheit der Impfung bei Heranwachsenden begründet. Impfungen in der Altersgruppe waren bislang trotzdem schon möglich – nach „ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz“. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag sind 24,3 Prozent der 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal gegen Corona geimpft und 15,1 Prozent vollständig. Mit Biontech und Moderna sind in der EU zwei Impfstoffe für diese Gruppe zugelassen.
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Auch Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) befürwortet die Entscheidung des Gremiums. „Mit ihrer Empfehlung schafft die Stiko die Klarheit, auf die viele gewartet haben“, sagte er. Die Schulbehörde will darauf sofort reagieren und plant Impfangebote an Hamburgs Stadtteilschulen und Gymnasien. „Wir werden diese neuen Impfangebote begleiten mit ausführlicher Information und Beratung für die Eltern, die Schulbeschäftigten und die Schülerinnen und Schüler“, so Rabe weiter.
Hamburg: Bereitschaft für Corona-Impfungen bei Kindern bislang hoch
Bislang konnten sich Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren in Hamburger Arztpraxen, Krankenhäusern und in Berufsbildenden Schulen impfen lassen. In der Stadt liegt die Impfquote für Erstimpfungen bei der Altersgruppe von 12 bis 17 schon bei über 20 Prozent. „Ich freue mich darüber, dass es schon jetzt offensichtlich unter Kindern und Jugendlichen sowie ihren Sorgeberechtigten eine hohe Impfbereitschaft gibt“, sagt der Schulsenator. Die zusätzlichen Angebote sollen es allen Beteiligten noch leichter machen.