Streik legt Flughafen Hamburg lahm: „Bitte kommen sie gar nicht erst!“
„Bitte kommen Sie gar nicht erst zum Flughafen“: Der Hamburger Flughafen wird am Freitag bestreikt – alle Starts und Landungen fallen aus. Passagiere sollen zu Hause bleiben und sich an ihre Fluggesellschaften wenden.
Auch Ausweichflüge und medizinische Flüge seien betroffen, so der Flughafen in einer Stellungnahme. Ursprünglich waren 32.000 Passagiere für den Tag sowie 253 Flüge erwartet worden. Der Streik beginnt am Donnerstag um 22 Uhr und endet am Freitag um 22 Uhr.
Flughafen-Streik in Hamburg: Auch am Samstag noch Auswirkungen
„Um die ausgefallenen Flüge zu kompensieren, ist mit zahlreichen Umbuchungen auf Samstag, 18. Februar, und die nachfolgenden Tage zu rechnen. Mit jetzigem Stand sind am Samstag 94 Starts und 90 Landungen am Hamburg Airport geplant. Die Flüge werden stark ausgelastet sein“, verkündet der Airport.
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Mit den nun fortgesetzten Warnstreiks wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Nach Gewerkschaftsangaben werden sich die Streikenden am Freitagvormittag zur Kundgebung vor den Terminals des Hamburger Flughafens versammeln und anschließendem in einem Demonstrationszug rund um den Flughafen ziehen. Beschäftigte, die nicht unter den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVÖD) fallen, werden zum Solidaritätsstreik aufgerufen.
Flughafen-Streik: Das fordern die Beschäftigten
In den laufenden Tarifverhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen bislang zurückgewiesen.
„Ein 24-Stunden-Warnstreik in Hamburg ist nach Ansicht des Flughafens vollkommen unangemessen, zumal der Flughafen Hamburg mit seinen rund 800 Beschäftigten einen minimalen Anteil an den bundesweit 2,4 Millionen Beschäftigten nach TVÖD-Vertrag darstellt“, sagte die Airport-Sprecherin. In den Tarifverhandlungen ist der Flughafen den Angaben zufolge zudem kein direkter Verhandlungspartner.
Für Unverständnis sorgt der Warnstreik auch, weil es erst vor wenigen Tagen mit Verdi eine Tarifeinigung am Hamburger Flughafen für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste gegeben habe, sagte die Sprecherin. „Dieselbe Gewerkschaft Verdi bestreikt nun trotzdem den Hamburger Flughafen und sorgt für massive Einschränkungen für Zehntausende Reisende.“ (mn/dpa)