Heute Streik am Hamburger Flughafen – Zehntausende Reisende betroffen
Die Tarifkonflikte im deutschen Luftverkehr zwingen erneut Zehntausende Flugreisende zum Umplanen. Nun ist das Luftsicherheitspersonal an mehreren Flughäfen im Ausstand – auch in Hamburg bleiben die Maschinen am Boden.
Die Streikwelle an deutschen Flughäfen ebbt nicht ab. Wegen Warnstreiks an fünf Flughäfen werden nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV mehr als 580 Flugverbindungen abgesagt, 90.000 Reisende müssen umplanen. Allein in Hamburg fallen alle 141 geplanten Abflüge aus. Darüber hinaus fallen am frühen Donnerstagmorgen nun auch bereits knapp 40 Ankünfte aus, wie aus Angaben auf der Webseite des Airports hervorgeht.
Streik an deutschen Flughäfen am Donnerstag und Freitag
In Hamburg legte des Luftsicherheitspersonal in der Nacht die Arbeit nieder – genau wie auch in Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und zuletzt Berlin, wie ein Verdi-Sprecher bestätigte. Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt ist von den Warnstreiks nicht betroffen.
Am Freitag soll das Luftsicherheitspersonal dann in Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig sowie erneut in Karlsruhe/Baden-Baden die Arbeit niederlegen. Zudem rief Verdi am Flughafen München die Beschäftigten in der Personal- und Warenkontrolle sowie der Frachtkontrolle von Donnerstag um 4.00 Uhr bis Freitag um 6.00 Uhr zum Ausstand auf. Das betrifft vor allem den Bereich Fracht.
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Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von etwa 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. Bei dem Konflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.
Die Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro mehr pro Stunde in drei Stufen angeboten, wodurch die Monatslöhne um 432 Euro bis 470 Euro steigen würden. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 24 Monaten haben. Eine sechste Verhandlungsrunde mit Verdi ist für den 20. März verabredet. (dpa/rei)