Studie überrascht: So wenig halten Hamburger von Second-Hand
Das Geld liegt auf dem Dachboden: Mehr als 2000 Euro Warenwert liegen hierzulande durchschnittlich ungenutzt in Haushalten. Das hat die diesjährige „Circular Economy Studie“ ergeben. Auf Flohmärkten und Gebrauchtwarenportalen ließe sich da einiges herausholen, doch die Hamburger sind offensichtlich besonders verkaufsfaul.
Hamburg gehört zu den deutschen Bundesländern, die am wenigsten Gebrauchtwaren verkaufen. Nur 36 Prozent verkaufen mindestens dreimal im Jahr gebrauchte Produkte. Spitzenreiter unter den Bundesländer ist übrigens Bayern.
Hier verkauft mehr als die Hälfte der Befragten mindestens drei Mal im Jahr gebrauchte Waren. Das hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov mit wissenschaftlicher Begleitung des Wuppertal Instituts herausgefunden. In Auftrag gegeben wurde die Studie von „Ebay Kleinanzeigen“.
So viele Schätze haben die Hamburger im Haushalt
Dabei könnte sich der Verkauf für viele Hamburger:innen richtig lohnen: Fast ein Drittel hat nach Angaben der Studie ungenutzte Produkte im Wert von über 500 Euro im Haushalt. Wenn die Hamburger:innen doch mal Waren verkaufen, dann denken sie dabei aber immerhin auch an die Umwelt.
47 Prozent der Befragten gaben an, das sie gebrauchte Produkte verkaufen, um etwas für die Umwelt zu tun. Die Top-Fünf der Produktkategorien mit den meistverkauften Artikeln in Hamburg sind Bücher, Kleidung und Schuhe, Dekoration und Möbel sowie Videospiele und Spielzeug.
Umweltschutz und Inflation: Mehr Verkäufe von Gebrauchtwaren
Der Anteil der Personen in Deutschland, die in den vergangenen zwölf Monaten gebraucht gekauft haben, ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen – von 49 Prozent im Jahr 2021 auf 66 Prozent in diesem Jahr.
„Wir sehen deutlich, dass der Gebrauchtkauf für immer mehr Menschen eine sinnvolle Alternative zum Neukauf darstellt – und zwar nicht nur aus ökonomischen Gründen. Selbst unter dem Eindruck der gestiegenen Inflation ist Nachhaltigkeit für die Mehrheit der Menschen hierzulande weiterhin ein zentrales Motiv”, sagt Paul Heimann, CEO von „Ebay Kleinanzeigen“.
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Mit der Inflation spricht Heimann einen zusätzlichen Grund für den Kauf oder Verkauf von Gebrauchtwaren an. Immerhin 85 Prozent der Befragten in Deutschland gaben an, sich aufgrund der gestiegenen Preise einschränken zu müssen.
In Hamburg sind ebenfalls viele Menschen betroffen: Nur 7 Prozent der Hamburger gaben an, dass sie genauso konsumieren wie bisher und sich wegen der Inflation kaum einschränken. (abu)