Süßwarenkonsum gestiegen: Her mit dem Zucker! Hamburger werden zu Naschkatzen
Wir haben es ja schon geahnt, aber nun kommt es schwarz auf weiß. In der Corona-Zeit wird in Hamburg deutlich mehr genascht! Bei einer Leckerei beträgt die Steigung sogar fast neun Prozent.
In Hamburg sind im vergangenen Jahr rund 61.700 Tonnen Süßwaren verputzt worden, das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) anhand aktueller Zahlen des „Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie“ ermittelt.
Im Vergleich zum Vorjahr verschlemmten Naschkatzen bundesweit 2,6 Prozent mehr süße und salzige Snacks. Der Verbrauch stieg auf durchschnittlich stattliche 33,4 Kilo – pro Person! Die stärksten Zuwächse gab es bei den salzigen Knabberartikeln, hier stieg der Verbrauch um 8,4 Prozent auf 5,6 Kilo. Zuwachs gab es auch bei Schokolade (plus 2,2 Prozent) sowie Backwaren (plus 4,7 Prozent).
Hamburg: Konsum von Süßigkeiten ist gestiegen
Dass die Hamburger so gern naschen, freut drei Hamburger ganz besonders. Majid Moghadasi hat mit zwei Partnern im vergangenen Dezember an der Mönckebergstraße den Süßigkeiten-Laden „Candy World“ aufgemacht – mitten in der Pandemie. Und der Laden brummt!
„Schon in den ersten Tagen gab es Schlangen vor dem Laden. Der Umsatz steigt Monat für Monat. Es läuft richtig gut“, berichtet er. Weil immer nur zehn Kunden gleichzeitig im Laden sein dürfen, gibt es nun einen Türsteher, der den Einlass regelt.
„Candy World“ in Hamburg: Geschäft mit Süßigkeiten
In dem kunterbunten Laden gibt es Leckereien aus aller Welt. Besonders gut laufen die Cornflakes „Lucky Charms“, gefüllte US-Küchlein namens „Twinkies“ und die süßsauren Gummimenschen von „Sour Patch“. Warum diese Lust auf Süß? „Das ist einfach Nahrung für die Seele“, sagt Majid Moghadasi. Weil der Laden so gut läuft, soll expandiert werden. Voraussichtlich im Mai soll eine Filiale in der Sternschanze öffnen, außerdem sind Läden in Berlin und Düsseldorf geplant.
Vom gesteigerten Appetit auf Süßkram, Salzgebäck und Co. sollen nun auch die Belegschaften der Hersteller profitieren, fordert die Gewerkschaft NGG. „Von einer Krise kann in der Branche, anders als in vielen anderen Wirtschaftszweigen, keine Rede sein“, sagt Silke Kettner, Geschäftsführerin der NGG-Region Hamburg-Elmshorn.
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Zwar habe es im Zuge weltweiter Lockdowns leichte Rückgänge beim Exportgeschäft gegeben. Aber „unterm Strich“ stünden die Firmen wirtschaftlich gut da, der Jahresumsatz 2020 sei um 7,5 Prozent gestiegen. Die Gewerkschaft fordert in der anstehenden Tarifrunde für die norddeutsche Süßwarenindustrie ein Lohnplus von 4,5 Prozent.