Suff-Crash mit Hamburger Elbbrücke: Kapitän wehrt sich gegen Strafe
Nachdem ein Kapitän betrunken gegen die Freihafenelbbrücke gefahren sein soll, wehrt er sich jetzt gegen die Strafe. Das Gericht hatte eine Strafbefehl in Höhe 60 Tagessätzen erlassen, das will der Kapitän nicht akzeptieren. Am Montag beginnt der Prozess vor dem Hamburger Amtsgericht.
Am Abend des 29. Januar 2022 soll der 44-Jährige trotz 1,5 Promille im Blut und einer schweren Sturmflut mit einer Baggerschute vom Kirchenpauerkai abgelegt haben und nach kurzer Fahrstrecke mit der Freihafenelbbrücke kollidiert sein. Der Schiffsführer und ein ebenfalls erheblich alkoholisierter 45-jähriger Baggerfahrer mussten von der Schute gerettet werden.
Freihafenelbbrücke nach Kollision für vier Monate gesperrt
Durch die Kollision war ein Querträger deformiert und ein Längsträgeranschluss beschädigt worden. Ein Windverband, also ein Teil der markanten Stahlträgerkonstruktion auf der Brücke, war komplett zerstört worden. Zudem musste eine beschädigte Gasleitung abgeriegelt werden. An der Freihafenelbbrücke entstand ein Schaden in Höhe von rund 460.000 Euro, an der Schute in Höhe von 297.000 Euro. Außerdem fielen Bergungskosten von etwa 21.000 Euro an.
Vier Monate war die Brücke anschließend gesperrt, Verkehrschaos im Freihaden war die Folge. Nach abschließenden Peilarbeiten und Prüfungen wurde die Brücke Ende Mai für den Autoverkehr und die Schifffahrt wieder freigegeben.
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Die Freihafenelbbrücke mit den prägnanten stählernen Fachwerkbögen von 1926 gilt als ein Wahrzeichen Hamburgs. Sie führt über die Norderelbe und verbindet die HafenCity mit dem Stadtteil Veddel. (mp)