Tesla-Fahrer stinksauer: Hamburger Service-Center seit Monaten dicht
Verärgerte Mienen waren bei vielen Hamburger Tesla-Fahrern in den letzten Wochen Standard, wenn es um Wartungsarbeiten am eigenen Fahrzeug ging. Der Grund: Das einzige Tesla-Service-Center der Stadt in Wandsbek war seit August plötzlich geschlossen. Von einem Tag auf den anderen – ganz ohne Vorwarnung. Für die betroffenen Kunden war das nicht nur ein Ärgernis, sondern ein echtes Service-Desaster. Ab Mitte Dezember sollen wieder erste Arbeiten durchgeführt werden und im Januar 2025 wieder im Vollbetrieb zu sein. Doch was war da los?
Monatelang mussten Hamburger Tesla-Besitzer weite Strecken zurücklegen, um ihre Autos warten zu lassen. Statt ein paar Kilometer in die Wandsbeker Werkstatt zu fahren, mussten sie nach Kiel, Bremen oder Hannover ausweichen. Ein Kunde klagte im Tesla-Forum, er habe mehr als 40 Tage auf einen Termin für den Reifenwechsel warten müssen – trotz eines gebuchten Reifenpakets im Leasingvertrag. „Mehrere Monate in der zweitgrößten Stadt Deutschlands keinen Service anzubieten, ist für mich völlig unverständlich“, schimpft ein verärgerter Tesla-Fahrer im deutschen Forum. Die besondere Ironie: Während bei Elektroautos wie den Teslas Wartungsarbeiten wie Ölwechsel entfallen, dürfen einige der verbleibenden Werkstattleistungen wie Karosseriearbeiten nur in autorisierten Tesla-Werkstätten durchgeführt werden. Sonst erlischt die Herstellergarantie. Ein Risiko, das sich viele nicht leisten wollen.
Umbau oder Streit? Hintergründe bleiben mysteriös
Tesla selbst spricht von „notwendigen Umbauarbeiten“ und einer Modernisierung des Standorts. Doch Gerüchte besagen, dass mehr dahintersteckt: Ein kompletter Personalwechsel soll im 2020 eröffneten Center stattgefunden haben, möglicherweise wegen eines gescheiterten Versuchs, einen Betriebsrat zu gründen. Fest steht: Die Werkstatt sucht dringend neues Personal – von Kfz-Mechatronikern bis zu Werkstattleitern.
Der YouTuber Dirk Henningsen griff das Thema als „Aufreger der Woche“ auf. Er konnte kaum glauben, dass in einer Großstadt wie Hamburg derart lange kein Tesla-Service verfügbar war.
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Jetzt endlich scheint sich die Lage zu entspannen. Auf Anfrage der MOPO versichert Tesla, dass die Werkstatt ab Mitte Dezember wieder erste Termine anbieten werde. Im Januar soll dann der Vollbetrieb starten. Bis dahin können Kunden auf den mobilen Service der sogenannten „Ranger“ zurückgreifen, die kleinere Reparaturen direkt vor Ort durchführen. Der Verkauf und die Auslieferung von Fahrzeugen liefen während der Schließung wie gewohnt weiter. Für Hamburgs Tesla-Fahrer bleibt die Hoffnung, dass die „Service-Hölle“ bald ein Ende hat und der Weg zum nächsten Service-Center wieder nur wenige Kilometer beträgt.