Teures Wohnen in Hamburg!: Analyse zeigt: So rasant steigen die Mieten tatsächlich
Niendorf-Nord –
Die Schülerinnen und Schüler der elften Klasse des Gymnasiums Ohmoor haben für den Geographie-Unterricht 7250 Wohnungsangebote aus Hamburg und dem Umland ausgewertet. Das Ergebnis: Die ohnehin schon teuren Mieten in Hamburg sind erneut gestiegen. Aber es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Stadtteilen.
Auch 2020 konnten die Schülerinnen und Schüler auf die zur Verfügung gestellten Daten vom Immobilenportal Immowelt.de zurückgreifen. Seit 1986 werden an dem Gymnasium in Niendorf-Nord jedes Jahr die Daten zum Hamburger Wohnungsmarkt analysiert.
Die diesjährige Auswertung umfasste das gesamte Wohnungsangebot im März 2020. Für Hamburg waren das 4096 anonymisierte Angebote. Für die Umlandkreise konnten insgesamt 3163 Datensätze ausgewertet werden.
Hamburg: Mieten doppelt so teuer wie vor 20 Jahren
Für Mieter sind die Ergebnisse dramatisch: Die durchschnittliche Wohnung innerhalb Hamburgs, gemittelt aus 4096 Angeboten, hat demnach eine Netto-Kaltmiete von 1019 Euro oder 13,45 Euro pro Quadratmeter. Ein Anstieg von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Umlandkreisen lag der Mittelwert bei 9,56 Euro pro Quadratmeter, was einen Anstieg von 3,2 Prozent bedeutet. Auch das Leben im Hamburger Speckgürtel wird laut der Schüleranalyse also immer teurer.
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Den Schüler-Untersuchungen zufolge lag die Durchschnittsmiete in 30 ausgesuchten Stadtteilen im Jahr 2000 noch bei 8,14 Euro pro Quadratmeter. Auf St. Pauli ist die Durchschnittsmiete seit dem Jahr 2000 von 7,84 Euro auf 16,45 Euro geklettert, in St. Georg von 7,55 Euro auf 15,37 Euro, in Altona von 8,01 Euro auf 16,92 Euro und in Wilhelmsburg von 5,71 Euro auf 10,39 Euro – fast überall ein Anstieg um 100 Prozent.
Wohnen in Hamburg: HafenCity an der Spitze, Lurup fällt aus dem Rahmen
Der teuerste Stadtteil bleibt aber die HafenCity. Mieter müssen hier durchschnittlich 20,72 Euro für den Quadratmeter zahlen. Günstiger kann man in Harburg wohnen. Keiner der Harburger Stadtteile hat einen höheren Mietpreis als 11,50 Euro pro Quadratmeter.
Ein weiterer Stadtteil, der laut den Schülerinnen und Schülern aus dem Rahmen fällt, ist Lurup. Hier gab es im Gegensatz zu den anderen nördlichen Stadtteilen 25 sehr günstige Angebote. Insgesamt liegt hier die Durchschnittsmiete bei 9,82 Euro pro Quadratmeter.
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Die Untersuchung des Gymnasiums Ohmoor wurde unter der Leitung der Lehrer Silke Drawert und Carl-Jürgen Bautsch erarbeitet – in diesem Jahr coronabedingt im Homeoffice. Nächstes Jahr könnten dann eventuell die Einflüsse der Corona-Krise mit in die Untersuchung einfließen. (alu)