Bäderland, Flughafen, Kliniken: So bereitet sich Hamburg auf die Mega-Hitze vor
Sommer in der Stadt: Ob Rettungsdienst, Tierpark, Feuerwehr, Kliniken, Bäderland oder Obdachlosenbusse – sie alle erwarten mit Spannung die herannahende Hitzewelle in Hamburg. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass alles auch bei Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius im Schatten gut läuft.
Die Hamburger Feuerwehr geht davon aus, dass sie wegen der bis Mittwoch angekündigten Hitze zu mehr Einsätzen als üblich ausrücken wird. „Das kann man ganz klar sagen, dass damit deutlich mehr Rettungsdiensteinsätze einhergehen“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch gebe es keine expliziten Planungen für mehr Rettungswagen. Sollten mehr Rettungsdiensteinsätze nötig sein, werde stattdessen unkompliziert ein Löschfahrzeug außer Dienst genommen und die Mannschaft für den Rettungsdienst eingesetzt.
Erweiterte Öffnungszeiten: Abkühlung bei Bäderland
Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wird zunächst kein deutlicher Anstieg des Patientenaufkommens erwartet – auch, weil der Rettungsdienst hier schon viel abfange, hieß es aus der Klinik. Im UKE selbst sind zudem alle relevanten Bereiche wie Operationssäle, Intensivstationen oder Notaufnahme klimatisiert.
Bäderland Hamburg reagiert mit der Öffnung zusätzlicher Freibäder auf die erwartete Hitze: Eigentlich sollten die Sommerfreibäder Marienhöhe und Osdorfer Born am Dienstag beziehungsweise Mittwoch geschlossen bleiben – nun kann man auch dort Abkühlung finden. „Wir alle freuen uns: Endlich Sommer in Hamburg“, sagte Bäderland-Sprecher Michael Dietel der Deutschen Presse-Agentur. Neue Besucherrekorde seien aber nicht zu erwarten, denn viele seien jetzt in den Sommerferien verreist.
Sommer in Hamburg: Hitze-Höhepunkt am Mittwoch
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Hamburg eine Hitzewarnung zunächst für Dienstag herausgegeben – bis zu 34 Grad werden erwartet. Am Mittwoch soll es in der Hansestadt mit 35 Grad sogar noch etwas wärmer werden.
Gesundheitsbehörde und Feuerwehr warnten vor Hitzebelastungen. „Trinken Sie ausreichend, vermeiden Sie direkte Sonne und körperlich anstrengende Aktivitäten, halten Sie ihre Wohnung kühl“, empfahl die Gesundheitsbehörde. „Besonders Kinder, Ältere und Menschen mit Unterstützungsbedarf können unter zu viel Sonneneinstrahlung und Hitze leiden, da sie das Risiko nicht genau einschätzen können.“ Säuglinge sollten direkter Sonne gar nicht ausgesetzt werden.
„Bei Gesundheitsproblemen wie zum Beispiel Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen oder Erbrechen sollte ein Arzt kontaktiert werden“, riet die Behörde. Keinesfalls dürften Kinder, gesundheitlich geschwächte Menschen oder Tiere in einem geparkten Fahrzeug zurückgelassen werden.
Die Feuerwehr rät zudem explizit von offenem Feuer ab. „Wir haben beim Grasland-Feuerindex und Waldbrand-Gefahrenindex gerade eine sehr hohe Stufe. Wir sind auf der Stufe vier von fünf.“ Achtlos weggeschnippte Zigaretten oder Grillen im Wald könnten Feuer ausbrechen lassen.
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Am Hamburger Flughafen schaut man weitgehend gelassen auf die zwei heißen Tage. Die Start- und Landebahnen würden ohnehin regelmäßig und mehrmals am Tag auf Schäden kontrolliert. „Das passiert ganz unabhängig vom Wetter“, sagte eine Flughafensprecherin.
Für den Hamburger Mitternachtsbus der Diakonie ist die Umstellung auf die Hitze ebenfalls nicht so groß. „Wir fahren 365 Tage im Jahr zu den Obdachlosen und haben immer Wasser dabei – im Winter wie im Sommer. In den nächsten Tagen packen wir einfach nur mehr Wasser ein“, sagte Projektleiterin Sonja Norgall der Deutschen Presse-Agentur. Zudem würden sie die Obdachlosen auf öffentlich zugängliche, kostenlose Wasserspender aufmerksam machen. Norgall sprach dabei von etwa einem halben Dutzend Wasserstationen und kritisierte die geringe Anzahl.
Kältebus wird zum Hitzebus: Wasserversorgung für Obdachlose
Auch der Kältebus vom „CaFée mit Herz“ ist in dieser Woche unterwegs – als Hitzebus. „Anders als im Winter verteilen wir jetzt nicht Schlafsäcke, Isomatten und warme Getränke, sondern sind auf Wasser spezialisiert“, so Projektleiterin Christina Pillat-Prieß. Zudem verteilt das Team auf seinen Fahrten durch die Stadt auch Sonnencreme an die Obdachlosen, „weil viele doch Verbrennungen aufweisen“.
Im Tierpark Hagenbeck werden die Tiere unter anderem mit Regenduschen gekühlt, es gebe genug schattige Plätze und Eisbomben, wie eine Sprecherin sagte.
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Auch im Hamburger Tierheim gebe es Bodenmulden für die Kaninchen, Pflanzen als Schattenspender für die Landschildkröten und Iso-Hütten in den Hundeausläufen sowie Planschbecken für einige Hunde, sagte eine Sprecherin. „Außerdem haben wir das Glück, einen Hunde-Badeteich mit eingezäuntem Auslauf auf dem Gelände zu haben. Unsere Vögel wie auch Reptilien erfrischen wir, indem unsere Tierpflegerinnen und Tierpfleger sie vorsichtig mit Wassernebel besprühen.“ (dpa/mp)