Tierheim überfordert: Hamburger Tierschutzverein mit dringendem Appell
Die Tierbabys wirken hilflos und von den Eltern verlassen. Viele Hamburger:innen geben derzeit scheinbar einsame Jungtiere im Tierheim ab. Der Hamburger Tierschutzverein richtet sich nun mit einer Bitte an die verantwortungsvollen Bürger:innen.
Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. (HTV) bittet eindringlich darum, hilfebedürftig wirkende Jungtiere nicht voreilig einzusammeln und im Tierheim Süderstraße abzugeben, denn die Aufzuchtstation ist überfüllt. Die Hamburger:innen sollen erst abwarten, ob sich die Eltern der Jungtiere doch noch zeigen.
Zum Beispiel hüpfen Vögel derzeit oftmals am Boden herum, weil sie noch nicht gut fliegen können. Tauchen die Eltern auf, sollten Menschen sich rasch entfernen und später nochmal nachschauen, ob das Tier versorgt wurde.
Hamburger Tierschutzverein ist alarmiert
Janet Bernhardt, 1. Vorsitzende des HTV, ist alarmiert: „Momentan ist die Lage sehr angespannt und unsere Station erreicht ihr Kapazitätsmaximum, wodurch unsere Wildtierpfleger:innen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit kommen und im nächsten Schritt das Überleben der Jungtiere gefährdet wäre.“
Um herauszufinden, ob ein Jungtier verwaist ist, müsse es (je nach Art und Alter) bis zu einige Stunden aus der Entfernung unauffällig beobachtet werden. In der Regel finde das Junge wieder zur Mutter – oder umgekehrt. „Wir schätzen, dass mehr als die Hälfte der zu uns gebrachten Jungtiere keine menschliche Hilfe benötigten, sondern von ihren ungesehenen Elterntieren weiter versorgt worden wären“, sagt Janet Bernhardt.
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In der Wildtieraufzuchtstation des Hamburger Tierschutzvereins werden aktuell 141 junge Wildtiere großgezogen, darunter 49 Singvögel, 25 Eichhörnchen und 13 Wildkaninchen. Viele weitere Tiere befinden sich in Pflegestellen des Vereins. Sie alle werden, wenn sie alt genug und selbstständig sind, wieder ausgewildert.