Tierische Landflucht: Darum leben immer mehr Eichhörnchen in Hamburg
Eichhörnchen fühlen sich in Hamburg richtig wohl. In den vergangenen Jahrzehnten haben es sich immer mehr der putzigen Tiere in Parks, Gärten und auf den Straßen gemütlich gemacht. Woran das liegt, weiß der Naturschutzbund (Nabu).
„Noch in den 60er Jahren waren die Bestände auf dem Land deutlich höher. Seitdem verlagert sich der Lebensraum der Tiere auch in die Großstadt hinein”, erklärt Stefanie Zimmer vom Nabu in Hamburg. „Sie kommen in fast allen Hamburger Stadtteilen vor und sind ungefährdet.”
Nabu: Landleben für Eichhörnchen immer ungeeigneter
Der Grund für die Ausbreitung in der Stadt sei, dass der ländliche Raum beispielsweise durch aufgeforstete Monokulturen und den Verlust von Grünflächen für die Eichhörnchen zu einem ungeeigneteren Lebensraum geworden ist. Üblicherweise fressen sich die Eichhörnchen über das Jahr gesehen sozusagen von Baum zu Baum. Bäume treiben zu verschiedenen Zeiten aus und bilden damit auch zeitversetzt ihre Früchte oder Samen. Weniger Felder, Wiesen und Mischwälder minimieren hingegen das Angebot.
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In der Stadt dagegen finden die Tiere in den Parks und Gärten recht gute Lebensbedingungen. „Es gibt immer wieder Hinweise, dass es ihnen in der Stadt sogar besser geht als auf dem Land”, so die Biologin und Umweltpädagogin Zimmer. Zudem würden die Eichhörnchen in der Stadt auch häufiger gefüttert.
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Fütterung nur mit natürlicher Nahrung
Die Fütterung sei allerdings ein kontroverses Thema. Während die einen sagen, dass die Tiere das nicht brauchen, sehen andere Experten eine ganzjährige Zufütterung als sinnvoll an. „Wenn man zufüttern will, ist es wichtig, dass man es richtig macht.” Essensreste sollte man laut Zimmer auf keinen Fall rausgeben.
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Stattdessen sei deren natürliche Nahrung richtig. „So kann man beispielsweise Haselnüsse und Walnüsse in einem Futterhäuschen oder auf einem Futterbrett, die erhöht in einem Baum hängen, anbieten”, sagt die Nabu-Expertin. Das sei wichtig, damit sich die Eichhörnchen schnell wieder verkriechen und verstecken können. Am besten sei es aber, wenn man naturnahe Gärten mit Haselnusssträuchern und wilden Ecken anlegt. „Dann schützt man nicht nur die Eichhörnchen, sondern auch andere Wildtiere in der Stadt.”
Anzahl der Eichhörnchen in Hamburg noch unbekannt
Wie viele Eichhörnchen in Hamburg leben, ist nicht bekannt. Üblicherweise haben die Tiere einen Aktionsradius von zwei bis fünf Hektar. „Wenn ein gutes Nahrungsangebot da ist, haben sie meist kleinere Reviere und dulden dann dort auch Artgenossen.” Die heimischen Tiere sind fuchsrot bis dunkel. Grauhörnchen gibt es in Deutschland noch nicht. (dpa/lmr)