Horst Niens, Chef der Polizeigewerkschaft Hamburg, spricht sich für mehr Personal bei Schwerpuntkeinsätzen aus.
  • Horst Niens, Chef der Polizeigewerkschaft Hamburg, spricht sich für mehr Personal bei Schwerpunkteinsätzen aus.
  • Foto: picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Tödliche Schüsse in Hamburg: „Das ist ein Alarmzeichen”, sagt der Polizist

Erneut blutiges Wochenende in Hamburg: In Billstedt wird ein Mann durch Schüsse getötet, in Rahlstedt einer auf offener Straße niedergeschossen. Die Gewerkschaft der Polizei fordert Konsequenzen.

Nach den tödlichen Schüssen vom Wochenende in Billstedt und einem Schwerverletzen in Rahlstedt fordert der Chef der Polizeigewerkschaft Hamburg, Horst Niens, mehr Personal für Schwerpunkteinsätze an Kriminalitätsschwerpunkten. Taten wie am Samstag in Billstedt, bei der ein 34-Jähriger durch Schüsse und Stiche tödlich und ein 30-Jähriger schwer verletzt worden waren, seien ein „Alarmzeichen“, sagte er. 

Ermittler an einem der Tatorte, hier in Billstedt. Lenthe-Medien
Die Ermittler waren bis spät in die Nacht am Tatort.
Ermittler am Tatort in Billstedt.

Auch in Rahlstedt war am Wochenende ein 23-jähriger Mann durch Schüsse schwer verletzt worden. Am Wochenende zuvor war in einem Wohnhaus in der Hamburger Neustadt ein 31-Jähriger von einem Unbekannten erschossen worden. 

Gewerkschaftschef sieht Anzeichen von Bandenkriminalität

Es sei offensichtlich, dass es sich oftmals um Streitigkeiten im kriminellen Milieu handele. „Die Polizei muss an den Kommissariaten in den Stadtteilen so ausgestattet sein, dass erkannte Treffpunkte Krimineller regelmäßig mit Schwerpunkteinsätzen kontrolliert werden können,“ forderte Niens.

Zwar seien solche Taten in Hamburg nicht an der Tagesordnung. „Es ist jedoch zu befürchten, dass diese Taten einen Hintergrund in der Bandenkriminalität haben. Wenn Banden ihre Streitigkeiten auf offener Straße austragen und Schusswaffen und Messer einsetzen, dann muss das ein Alarmzeichen sein,“ sagte er.

Schüsse in Hamburg: Ermittlungen zu Bluttaten dauern an

Nach den Schüssen vom vergangenen Wochenende ist die Polizei weiter auf der Suche nach Hintergründen und Tätern. In Billstedt waren die beiden 34 und 30 Jahre alten Männer am Samstagnachmittag mit Schuss- und Stichverletzungen in einem Mehrfamilienhaus gefunden worden. Anwohner hatten von einem lautstarken Streit und Knallgeräuschen gesprochen. Für den 34-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.

Ein tatverdächtiger 37-Jähriger war vor Ort festgenommen worden. Gegen den türkischen Staatsangehörigen sei inzwischen Haftbefehl wegen Verdachts auf Totschlag und versuchten Totschlag erlassen worden, sagte ein Polizeisprecher. In der Nähe des Tatorts hatten die Ermittler eine Pistole gefunden. Die Ermittlungen dauerten an.

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In Rahlstedt war in der Nacht zum Sonntag auf offener Straße mehrfach auf einen 23-Jährigen geschossen worden, als dieser vor dem Haus seiner Lebensgefährtin aus dem Auto stieg. Er wurde laut Polizei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Die Täter waren im Anschluss in einem Auto davongefahren. Trotz Großfahndung konnten sie entkommen. Auch hier waren die Hintergründe zu Wochenbeginn noch unklar. (mp/dpa)

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