Tödlicher Unfall: Einfach abgehauen! Video belastet Autofahrer – gab es ein Rennen?
Neugraben-Fischbek –
Im Fall des tödlich verunglückten Motorradfahrers aus Neugraben gibt es neue Erkenntnisse: Die Hamburger Polizei hat einen Nissan-Fahrer ermittelt, der sich mit überhöhtem Tempo die Straße mit dem später Verunglückten geteilt haben soll. Lieferten sie sich ein illegales Rennen?
Laut Polizei war der Motorradfahrer (†61) – ebenfalls wohl viel zu schnell – auf dem Süderelbebogen in Richtung Neuwiedenthaler Straße unterwegs. Unmittelbar neben ihm: der Nissan.
Tödlicher Unfall in Hamburg: Videomaterial belastet Autofahrer
In einer Verengung soll der 61-Jährige dann ins Schleudern geraten und gestürzt sein. „Seine Yamaha rutschte noch mehrere Meter weiter über die Straße“, so ein Polizeisprecher. Der 66 Jahre alte Nissan-Fahrer soll kurz angehalten haben, dann aber weitergefahren sein. Er ließ den schwer verletzten, auf dem Asphalt liegenden Mann zurück – er starb noch vor Ort, trotz Reanimationsmaßnahmen von Ersthelfern.
Einer dieser Ersthelfer meldete sich noch am Montagabend bei der Polizei und übergab belastendes Videomaterial: Es zeigt die Szenen kurz vor und nach dem Unfall. Daraus ergab sich laut Polizei, „dass der Nissan-Fahrer und der Motorradfahrer mutmaßlich mit überhöhter Geschwindigkeit und annähernd parallel in die Fahrbahnverjüngung einfuhren“. Ob es auch eine ausschlaggebende Berührung zwischen beiden Fahrzeugen gab, ist derzeit noch unklar.
Das könnte Sie auch interessieren: Corona-Hass-Plakate in Hamburg – Staatsschutz ermittelt
„Durch die Videoaufzeichnungen ließ sich auch das Kennzeichen des Nissan feststellen. Der Halter wurde anschließend an seiner Adresse aufgesucht und ihm wurde der Tatvorwurf eröffnet“, so der Polizeisprecher weiter. „Sein Auto wurde als Beweismittel sichergestellt.“
Mehrere Augenzeugen und Ersthelfer wurden durch das Kriseninterventionsteam (KIT) des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) betreut. Andere sagten aus, dass es eindeutig ein Rennen zwischen Yamaha und Nissan gegeben hatte. Die Polizei hält sich dazu noch bedeckt: „Die Ermittlungen diesbezüglich dauern noch an.“