• Marco T. mit seinem Verteidiger Jan Langhans.
  • Foto: dpa

Toter Brasilianer in Hamburg: Betäubt und ermordet – lebenslange Haft gefordert

Im Prozess um den gewaltsamen Tod des jungen Brasilianers Matheus A. (29) in Hamburg haben Staatsanwaltschaft und Nebenklage eine lebenslange Freiheitsstrafe für Marco T. (46) gefordert. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem Mord in Verdeckungsabsicht, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag mitteilte. Bei den Plädoyers war keine Öffentlichkeit zugelassen.

Laut Anklage soll der 46-Jährige dem 29-Jährigen nach einer Geburtstagsparty im September 2019 ein Getränk mit einer potenziell tödlichen Dosis einer Ecstasy-Amphetamin-Mischung verabreicht haben, um ihn zu betäuben und zum Sex zwingen zu können.

Doch der Mann habe sich noch wehren können und geschrien. Aus Furcht vor Entdeckung habe Marco T. mit Gewalt reagiert.

Prozess um toten Brasilianer: Angeklagter wollte den 29-Jährigen zum Sex zwingen

In dem Prozess muss sich der Mann mit italienischer und französischer Staatsbürgerschaft noch wegen eines weiteren Falls verantworten. 2018 soll er bei einer Party einem anderen Mann ein Getränk mit K.O.-Tropfen gegeben, den Bewusstlosen vergewaltigt und davon Fotos und Videos gemacht haben. Später habe er versucht, sein Opfer zu erpressen.

Der Mann trat im Prozess als Nebenkläger auf und sagte unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus.

Angeklagter Marco T.: Bereits 2018 anderen Mann vergewaltigt

Die Taten aus 2018 habe die Staatsanwaltschaft unter anderem als Vergewaltigung im besonders schweren Fall in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung bewertet, teilte das Gericht weiter mit.

Für alle angeklagten Taten forderten Staatsanwaltschaft und Nebenklage den Angaben zufolge eine lebenslange Gesamtfreiheitsstrafe.

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Am 16. März ist nach bisheriger Planung die Verteidigung dran – allerdings auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das Urteil könnte nach Angaben des Gerichts voraussichtlich am 18. März fallen. (dpa/alu)

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