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Toter Brasilianer Matheus A.: So rührend wird im Internet Abschied genommen

Nach tagelangem Rätselraten nun die traurige Gewissheit: Bei der Leiche, die am Sonntag in einer Wohnung am Venusberg gefunden wurde, handelt es sich um den seit September vermissten Brasilianer Matheus José Gabriel A. (29) – so lautet nun auch das „zweifelsfreie“ Ergebnis der Rechtsmedizin. Im Internet wird traurig Abschied von ihm genommen.

Die Leiche war in einem geschlossenen Raum in der Wohnung von Mieter Marco T. (45) gefunden worden, gegen den mittlerweile auch Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags erlassen wurde. Bereits in Vernehmungen habe er nach MOPO-Informationen den Ermittlern gesagt, dass es sich bei der Leiche, die lediglich mit einem Tuch abgedeckt war, um Matheus José Gabriel A. handle.

Polizei und Staatsanwaltschaft: Es ist der vermisste Brasilianer

„Nun steht zweifelsfrei fest, dass es sich bei dem aufgefundenen Toten um den vermissten Brasilianer handelt“, bestätigte Liddy Oechtering, Erste Staatsanwältin der MOPO. Auch die Hamburger Polizei hat die Öffentlichkeitsfahndung nach dem 29-Jährigen inzwischen zurückgezogen.

In der Wohnung von Marco T. (45) wurde die Leiche in Hamburg gefunden.

In der Wohnung des 45-Jährigen in Hamburg wurde die Leiche gefunden.

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Die Todesursache bleibt aber weiterhin unklar. „Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauern weiter an“, so Oechtering. Wie die MOPO erfuhr, hatte Marco T. bereits ausgesagt, dass der Brasilianer an einer Überdosis Drogen starb. Die Ermittler gehen dabei von einer Schutzbehauptung aus – mit der er möglicherweise die wahren Hintergründe verschleiern möchte. Ein toxikologisches Gutachten der Rechtsmedizin steht noch aus.

Im Internet wird traurig Abschied vom toten Brasilianer genommen

Eine Seite im Internet, die bei der Suche nach Matheus José Gabriel A. geholfen hatte, nimmt rührend Abschied vom 29-Jährigen. „Reden wir über Liebe“, sind die Anfangsworte. Es folgen Absätze über die Schwierigkeiten bei der Suche eines Vermissten, was Matheus für ein Mensch war – und dass er es nicht immer ganz einfach hatte.

„Er war ein Riese. Riesig in Gefühlen, in der Fügsamkeit, in fast beschämender Diskretion und in der Güte und Ehre. Ein Riese, der seine Mitmenschen vorsichtig, respektvoll und aufrichtig liebte.“

Auch an die Mutter des nun toten Brasilianers werden Worte gerichtet: „Für Maria, Löwin und Kriegermutter, die tiefste Bewunderung und Achtung. Möge Matheus Sie weiterhin in lebhaften Träumen besuchen. Und mögen Sie die Kraft haben, die schmerzhafte, aber ehrenvolle Mission zu erfüllen, Ihr Kind nach Hause zu bringen.“

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Hamburg: Toter Brasilianer wollte mit der Familie in die Heimat fliegen

Matheus José Gabriel A. lebte seit drei Jahren in Hamburg, arbeitete als Informatiker. Er galt als fröhlich und höflich. Und als Familienmensch. Zusammen mit seiner Schwester Monika und anderen Verwandten wollte er am 4. Oktober in die Heimat nach Brasilien reisen. Es sollte nie dazu kommen.

Matheus wollte ins „Südpol“ gehen – seitdem war er verschwunden

Am 21. September wollte er sich nach Aussagen seiner Schwester im „Südpol“, einem Nachtclub an der Süderstraße (Hamm), mit einer Frau treffen. Ob er tatsächlich da war, ist bis heute ungeklärt. Um 19.26 Uhr gab er ein letztes Lebenszeichen in Form einer SMS ab – seitdem war der 29-Jährige verschwunden.

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