Trauer um tote Radfahrerin (19): Bewegende Szenen am Unfallort
Bewegende Mahnwache am Goldröschenweg in Poppenbüttel: Dort, wo am 11. Juli eine 19 Jahre alte Radfahrerin ums Leben gekommen ist, legten sich am frühen Freitagabend Dutzende Menschen still auf die Fahrbahn, viele mit ihren Fahrrädern, zum Gedenken an das junge Unfallopfer.
Minutenlang war kein Laut zu hören, als die Körper dicht an dicht regungslos auf der Straße lagen. Viele der Teilnehmer sind Aktivisten, die es nicht hinnehmen wollen, dass immer wieder Fahrradfahrer im Straßenverkehr ums Leben kommen, oft bei Abbiegeunfällen, wie auch die junge Frau in Poppenbüttel, die mit ihrem Rad unter einen abbiegenden Lkw geriet und tödlich verletzt wurde.
„Die in“ heißt diese lautlose Form des Protestes, von dem englischen Wort „to die“ für „sterben“. Der nächste tödliche Unfall könnte jeden von ihnen treffen, das ist die stille Botschaft der Radfahrer. Aufgerufen zu der Mahnwache hatte der Fahrradverband ADFC.
Unter den Trauernden sind aber offenbar auch Menschen, die das Unfallopfer kannten, Freunde, Angehörige, Anwohner. Viele legen Blumen an der kleinen Gedenkstätte am Unfallort ab, allen stehen die Trauer und der Schmerz über den Verlust ins Gesicht geschrieben. Knapp 100 Menschen sind zusammengekommen.
An einem Baum am Straßenrand steht ein komplett weiß angemaltes Fahrrad, ein „Ghostbike“ oder „Geisterfahrrad“. Dieses Ritual der weißen Räder nutzen Rad-Aktivisten seit vielen Jahren, um bundesweit an Unfallorten daran zu erinnern, dass dort ein Mensch auf einem Fahrrad bei einem Unfall sein Leben verloren hat.
Die Polizei hatte für die angekündigte Trauerkundgebung den Fahrstreifen des Poppenbütteler Weges in Richtung Poppenbüttel kurzzeitig gesperrt, leitete den Verkehr in Richtung Stadt einspurig an den Trauernden vorbei.