Zelte im Schnee unter einer Brücke
  • Auch in diesem Winter starben zahlreiche Obdachlose in Hamburg. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Traurige Bilanz: So viele Obdachlose sind in diesem Winter in Hamburg gestorben

Erneut sind in den kalten Monaten zwischen November und März zahlreiche Obdachlose in Hamburg verstorben, wie der Senat auf Anfrage der Linken bestätigt. Die Partei zeigt sich fassungslos und fordert wie seit Jahren, dass Menschen ohne festen Wohnsitz im Winter ganztägig in den Unterkünften des Notprogramms bleiben dürfen. Der Senat hingegen verweist darauf, dass in diesem Winter kein Menschen auf der Straße erfroren ist und zählt einige Todesursachen auf.

Seit November 2023 sind in Hamburg 24 Menschen ohne Obdach in Hamburg verstorben, davon 18 in Krankenhäusern und sechs auf der Straße, wie aus der Anfrage der Linken hervorgeht. Die Todesursachen der sechs Männer, die in diesem Winter im öffentlichen Raum starben: Herztod, eitrige Lungenentzündung, Verdacht auf Intoxikation (Drogenmissbrauch), Alkoholvergiftung. Ein Leichnam, der am 5. März aus der Elbe geborgen wurde, ist noch nicht obduziert.

Hamburg: 45 tote Obdachlose in einem Jahr

Blickt man ein ganzes Jahr zurück, dann sind seit März 2023 insgesamt 45 Menschen ohne festen Wohnsitz in Hamburg verstorben, oft an Lungen- und Herzproblemen, auch Ertrinken wurde als Todesursache registriert. Erfroren ist in dem Zeitraum kein Obdachloser, was dem Senat wichtig ist, denn das oft kritisierte Winternotprogramm ist ausdrücklich als „Erfrierungsschutz“ angelegt, darum dürfen die Bewohner sich nur nachts dort aufhalten und müssen tagsüber zurück auf die Straße.

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Die Linksfraktion fordert immer wieder ein ganztätiges, dezentrales Winternotprogramm, möglichst mit Einzelzimmern. Die Anträge in der Bürgerschaft werden aber stets mit den Stimmen von SPD, Grünen und CDU abgelehnt. Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Dass der Senat bei einer ganztägigen Öffnung eine Sogwirkung nach Hamburg befürchtet, ist wirklich grotesk. Hamburg braucht endlich alternative Unterbringungsangebote, die die Menschen auch annehmen.“

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