• Foto: Hamburger Tierschutzverein

Traurige Zahlen in Hamburg: Das schlimme Schicksal der Corona-Kuscheltiere

Große Kulleraugen und flauschiges Fell – so mancher ist schockverliebt beim Anblick von süßen Welpen. Aufgrund der Corona-Isolation gab es weltweit eine erhöhte Nachfrage nach Haustieren. Das Problem: Schnellschuss-Käufe im Internet. Nicht selten sind die neuen Haustierhalter schnell überfordert und ihre Schützlinge landen an der nächsten Straßenecke. In Hamburg ist die Zahl der ausgesetzten Haustiere um ein Drittel gestiegen – ein trauriger Wert.

Bereits im April gingen Bilder von leeren Tierheimen in den USA und Spanien um die Welt – ein Zustand, den es zuvor noch nie gegeben hatte. Der Wunsch, nicht allein in der Isolation zu hocken, ist verständlich, führt aber in einigen Fällen dazu, dass Tiere unüberlegt angeschafft werden. Oftmals fehlt es den neuen Besitzern an Kenntnissen zu Pflege und Haltung.

Doch nicht nur das fehlende Wissen, sondern auch die Herkunft der Tiere ist problematisch. Während Tierheime ihre Abgabebedingungen in Corona-Zeiten verschärfen und seriöse Züchter die Zucht einstellen, boomt der illegale Welpenhandel unseriöser Anbieter im Internet, so die Stiftung „Vier Pfoten“.

Hamburg: Corona sorgt für erhöhte Tierheim-Nachfrage

„Durch die Corona-Zeit gab es auch bei uns eine erhöhte Nachfrage“, sagt Sven Fraaß, Pressesprecher des Hamburger Tierschutzvereines (HTV). „Die Abgabe ist allerdings gleich geblieben.“ Dies ist der hohen Sensibilität der Mitarbeiter geschuldet: „Wir fühlen den Leuten ein bisschen auf den Zahn“, sagt Fraaß. Vielen wird erst dann die Verantwortung einer Adoption bewusst.

Die Vermutung liegt nahe, dass die gestiegene Zahl der ausgesetzten Tiere durch vermehrte Online-Käufe herrührt, vermutet auch Fraaß. Zugeben möchte natürlich niemand, dass er sich zu einem Schnellschuss-Kauf hat hinreißen lassen. Die Überforderung der Menschen bekamen im Juni insgesamt 165 mutmaßlich ausgesetzte Tiere in Hamburg zu spüren. Im Vorjahr waren es 118.

Hamburg: Die Hälfte der ausgesetzten Tiere sind Katzen

Auf Grund der Chippflicht und der damit verbundenen Rückverfolgung, ist die Zahl bei Hunden geschrumpft. Im Juni wurden drei verwaiste Fellnasen in Hamburg vom HTV aufgenommen. Eine Hündin kam völlig verwahrlost, mit filzigem Fell und schweren Verletzungen zu den Tierschützern. Sie gaben ihr den Namen Hope – Hoffnung. Doch ihre Verletzungen waren zu schwer, der Tierarzt erlöste die tapfere Hündin.

Dieses kleine Katzenbaby ist nur wenige Tage alt und wurde zusammen mit seiner Mutter und den Geschwistern ausgesetzt.

Dieses kleine Katzenbaby ist nur wenige Tage alt und wurde zusammen mit seiner Mutter und den Geschwistern ausgesetzt.

Foto:

Hamburger Tierschutzverein

Bei fast der Hälfte der ausgesetzten Tiere handelt es sich um Katzen: „Sogar ein Perser war darunter“, sagt Fraaß. Neben einigen Kleintieren waren auch Exoten wie ein Waran und zwölf Landschildkröten unter den Opfern.

Im Juni wurde ebenfalls ein Stachelschwanz Waran beim Hamburger Tierschutzverein abgegeben.

Im Juni wurde ebenfalls ein Stachelschwanz Waran beim Hamburger Tierschutzverein abgegeben.

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Hamburger Tierschutzverein

Ein Tier sollte zu einem Mitglied der Familie werden. Ein Kauf, und dabei ist es egal, ob es sich um eine Farbmaus oder eine Dogge handelt, muss wohlüberlegt sein. Tiere sind keine Einsamkeits-Buddies für schwere Zeiten, sondern Lebensbegleiter.

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