Trotz Corona-Krise: Warum gibt es keine Gesundheitskontrollen am Hamburger Flughafen?
Fuhlsbüttel –
Am Hamburger Flughafen ist die Corona-Krise deutlich spürbar. Flugverbindungen fallen aus und Passagiere sind verunsichert, weil sie bei Ankunft oder Abflug keine Gesundheitskontrollen durchlaufen müssen. Doch bislang gibt es bundesweit außer den sogenannten Aussteigekarten tatsächlich kaum Kontrollbestimmungen.
Mit der Verbreitung des Coronavirus verschärfen sich vielerorts auch die Kontrollen an den Flughäfen. In Italien werden zum Beispiel Fieber-Screenings durchgeführt. Diese Methode ist jedoch umstritten, da nicht jeder Infizierte Symptome zeigt. In Deutschland gibt es derartige Maßnahmen bislang nicht.
„Wir haben in den Sanitäranlagen Möglichkeiten zur Desinfektion und diese auch aufgestockt. Gesundheitskontrollen sind bisher nicht vorgesehen“, sagt eine Sprecherin des Flughafens zur MOPO. Aktuell (Stand 17. März) gebe es nur die sogenannten Aussteigekarten, auf denen die Anschrift der Reisenden und weitere Daten vermerkt werden, falls sich jemand im Flugzeug infiziert haben sollte.
Flughafen Hamburg: Die Gesundheitsbehörde macht die Regeln
Der Flughafen halte sich damit an die allgemeinen Bestimmungen, die grundsätzlich im öffentlichen Raum gelten. Dass der Flughafen derzeit keine weiteren Maßnahmen ergreift, begründet die Sprecherin wie folgt: „Wir als Flughafen stehen im engen Austausch mit der Gesundheitsbehörde, können selbst aber keine Maßnahmen ergreifen. Es gibt Zuständigkeiten, an die müssen wir uns halten.“
Kontrollen am Flughafen: Das sagt das Gesundheitsministerium
Auf Nachfrage der MOPO in der Pressestelle des Bundesministeriums für Gesundheit in Berlin verweist dieses auf die Aussteigekarten und die Bestimmung für Piloten, vor der Landung von Flügen aus China den Tower über den Gesundheitszustand der Passagiere zu informieren. Warum es bisher keine weiteren Gesundheitskontrollen gibt, wird nicht beantwortet. Im Schreiben der Pressestelle heißt es: „Die entsprechenden Vorkehrungen gelten bis auf weiteres. Der gemeinsame Krisenstab von BMG und BMI bewertet die sehr dynamische Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus regelmäßig. Hierbei besteht ein enger Austausch mit dem BMVI und den Behörden vor Ort.“