Trotz Corona!: Reeperbahn-Festival in Hamburg findet statt – das sind die Pläne
St. Pauli –
Hamburg muss doch nicht ganz ohne Sommer-Festival auskommen! Trotz der beschlossenen Verlängerung des Verbots für Großveranstaltungen verkündete die Kulturbehörde, dass zumindest das Reeperbahn-Festival im September stattfinden kann. Inzwischen gibt es seitens der Veranstalter auch konkrete Pläne, wie das trotz Corona aussehen soll.
„Das 15. Reeperbahn-Festival wird fundamental anders als alle bisherigen Ausgaben“, kündigten die Veranstalter an. „Wir halten es für wichtig, diesen Versuch zu unternehmen, weil er sich einigen der existentiellen Fragen nähert, mit denen die Kulturwirtschaft, die Live-Entertainment-Branche, die vielen jungen Bands und Künstler sowie die Spielstätten und Besucher konfrontiert sind.“ Damit wird das Festival zu einem Test, unter welchen Bedingungen Kulturveranstaltungen in den kommenden Monaten umgesetzt werden können.
Hamburg: So soll das Reeperbahn-Festival trotz Corona stattfinden
Bei dem viertägigen Event soll es neben einem deutlich reduzierten Umfang an Spielstätten, Programmpunkten und Besucher-Kapazitäten auch Maßnahmen zur Einhaltung der Abstands- und Hygiene-Vorgaben geben. Das bedeutet auch, dass an vielen Orten mit einer Maskenpflicht zu rechnen ist. Zur Nachverfolgbarkeit möglicher Infektionsketten sei es zudem erforderlich, die Aufenthaltsorte der Besucher während des Reeperbahn-Festivals zu erfassen.
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Statt täglich zwischen 8000 bis 15.000 Besuchern wie in den Vorjahren können in diesem Jahr nach derzeitigem Stand lediglich bis zu 4200 Personen täglich die Veranstaltung besuchen, darunter bis zu 1600 Fachbesucher. Die üblicherweise fast 90 Spielstätten verringern sich auf gut 30 Clubs, Theater und Open-Air-Spielorte.
Reeperbahn-Festival 2020: So viele Konzerte finden statt
„Es wird ein ganz besonderes Reeperbahn-Festival werden: frei-luftiger und virtueller, dabei spürbar kompakter und inhaltlich dominiert von Künstlern aus Deutschland und Europa sowie dem Diskurs über Kultur(-wirtschaft) und ihre Rolle in Krisenzeiten“, erklärt Alexander Schulz, CEO des Reeperbahn-Festivals.
Das bedeutet konkret: Das diesjährige Konzert-Programm des Reeperbahn-Festivals ist dem Umfang nach spürbar reduziert. Die Planungen sehen zurzeit etwa 350 Konzerte sowie 30 Programmpunkte aus den Sparten Arts, Word und Film vor.
Statt bis zu fünf Konzerten werden pro Abend etwa drei Konzerte stattfinden, da die Spielorte voraussichtlich nach jedem Konzert komplett geräumt, gelüftet und desinfiziert werden müssen, bevor der Publikumseinlass für die nachfolgende Show beginnen kann. Die Anzahl der Panel-Sessions und anderer Formate soll sich halbieren und thematisch mit den Herausforderungen rund um die Pandemie beschäftigen.
Reeperbahn-Festival in Hamburg: So ändert sich das Programm
Das Festival konzentriert sich in diesem Jahr auf Künstler aus Europa. So sollen einige Auftritte auf 2021 in die Elbphilharmonie verschoben werden, darunter das Konzert von Tash Sultana, von Mine, Anna Calvi, Alice Phoebe Lou, Niklas Paschburg und RY X. Neu dabei sind das britische Post-Punk-Quartett Shame sowie die Kollaboration von Gisbert zu Knyphausen & Kai Schumacher und die für ihre supersonore Stimme bekannte Sängerin Balbina.
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Da die Lage in Zeiten von Corona äußerst dynamisch ist, weisen die Veranstalter darauf hin, dass es in den nächsten Wochen immer wieder zu neuen Anpassungen kommen kann. Alle Ticketinhaber, die ihr Ticket nicht behalten möchten, können es auf das nächste Reeperbahn Festival, das vom 22. bis 25. September 2021 stattfinden soll, umschreiben lassen oder aber komplett stornieren. (mhö)